Unwetter in Düsseldorf Schulen bleiben wegen Sturmtiefs geschlossen

Düsseldorf · Das Krisenmanagement hat am Wochenende entschieden, dass die städtischen Schulen und Kitas in Düsseldorf am Montag geschlossen bleiben. Auch private Kita-Träger baten Eltern, ihre Kinder zuhause zu lassen.

Angesichts der erwarteten Beeinträchtigungen durch das Sturmtief Sabine bleiben in Düsseldorf an diesem Montag die Schulen und Kindertagesstätten geschlossen. „Es findet kein Unterricht statt, allerdings ist für Schüler, die dennoch die Schulen erreichen, ein Notdienst sichergestellt“, teilte das Krisenmanagement der Stadt Düsseldorf am Samstag mit. Das gilt auch für die städtischen Kitas.

Bei Einrichtungen, die nicht in städtischer Trägerschaft sind, sollten die Eltern sich mit den jeweiligen Trägern vorab in Verbindung setzen, riet die Stadt. Die Diakonie Düsseldorf bat die Eltern ihrer 48 Kitas, sie sollten ihre Kinder zuhause lassen. Man werde versuchen, Notgruppen einzurichten, könne das aber nicht garantieren. Auch das Caritas-Familienzentrum Leopoldstraße, die Sinti Kita sowie die St.-Raphael-Kita bleiben geschlossen; in allen Einrichtungen werden laut Caritas Notgruppen eingerichtet sein. Die Awo Düsseldorf lässt alle ihre Kitas und die Großtagespflegen geschlossen, auch hier soll ein Notdienst eingerichtet werden.

„Die Sicherheit der Kinder geht auf jeden Fall vor“, sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Düsseldorfer Schulen, Andrea Lausberg-Reichardt. Entsprechend stehe man hinter der Entscheidung für die Schließung, auch wenn sie für manche Eltern sicherlich eine Herausforderung darstelle. „Immerhin ist das so rechtzeitig mitgeteilt worden, dass die Eltern sich über das Wochenende darum kümmern konnten, wie ihre Kinder betreut werden.“ Auch der Sprecher der Kita-Eltern, Michail Knaul, sagte, letztlich gehe es um die Sicherheit. Allerdings sei vielen Eltern nicht klar, was im Einzelfall die Notbetreuung bedeute: „Man sollte auf jeden Fall morgens in der Kita anrufen, ehe man hinfährt.“

Für die Anmeldung an den weiterführenden Schulen fällt der Anmeldetermin an diesem Montag ebenfalls aus. Diese Anmeldetermine werden am Dienstag, 11. Februar, von 14 bis 18 Uhr nachgeholt.

Geschlossen bleiben an diesem Montag auch alle städtischen Außensportanlagen und weiterhin der Wildpark. Die Stadt riet, auf Besuche der Wälder sowie der Park- und Friedhofsanlagen zu verzichten. Die Feuerwehr empfahl den Bürgerinnen und Bürgern, sich während des Sturms nicht im Freien aufzuhalten.

Eine allgemeine Weisung der Stadtverwaltung an ihre Mitarbeiter gab es dagegen nicht, wie Personaldezernent Andreas Meyer-Falcke sagte. Den Mitarbeitern werde aber nahegelegt, auf die Wetter- und Wegeverhältnisse zu achten. Die Düsseldorfer Angestellten des Telekommunikationskonzerns Vodafone sind von ihrem Arbeitgeber gebeten worden, nach Möglichkeit im Home-Office zu arbeiten – was dort auch sonst möglich ist. „Natürlich gibt es Bereiche, in denen die Leute vor Ort arbeiten müssen, beispielsweise der Sicherheitsdienst oder die Mitarbeiter unseres Shops auf dem Campus“, sagte ein Sprecher. Ansonsten sei Home-Office aber schon deshalb sinnvoll, weil viele Eltern auch die Betreuung ihrer Kinder neu organisieren müssten.

Bis zum frühen Sonntagabend verzeichnete die Feuerwehr nur elf kleinere Sturmeinsätze, etwa wegen umgestürzter Bauzäune, wie ein Sprecher sagte. Bereits am Nachmittag gab es aber vielerorts Vorbereitungen auf den Sturm, das übliche Stadtleben wurde davon sichtbar beeinflusst. Die Altstadt-Hausbrauereien Füchschen, Uerige und Zum Schlüssel schlossen wegen der Sturmwarnung bereits am Nachmittag. Auch sonst war es in der Altstadt trotz Temperaturen um zwölf Grad nachmittags weitgehend menschenleer, viele Außentische waren entfernt und Schirme geschlossen worden. Auch in anderen Stadtteilen schlossen einige Restaurants oder Fitnessstudios früher – unter anderem, damit das Personal noch vor dem erwarteten Höhepunkt des Unwetters nach Hause kommen konnte.

Bei der Rheinbahn hieß es auf Anfrage am Sonntag, man werde so lange wie möglich fahren. „Unsere Leitstelle steht in einem stetigen Austausch mit dem Wetterdienst und wird auf mögliche Entwicklungen natürlich reagieren“, kündigte eine Sprecherin an. Normalerweise ist etwa der Betrieb in den U-Bahn-Tunneln länger als im restlichen Netz möglich; hier werde man im Zweifel angesichts der Gesamtlage entscheiden, ob das sinnvoll sei. Bei der Awista waren zunächst keine besonderen Anordnungen zum Herausstellen von Müll und Sperrmüll herausgegeben worden. Wie die Lage sich nun tatsächlich entwickle, bleibe natürlich abzuwarten, sagte ein Sprecher.

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