Gastronomen-Streit in Düsseldorf Es gibt Knies zwischen Kit-Café und Stadtstrand

Düsseldorf · Ein Nachbarschaftsstreit am Mannesmannufer: Zwischen dem Kit-Café und dem Stadtstrand kriselt es. Grund sind Beschwerden wegen der Lautstärke, abgesagte Konzerte und volle Toiletten. Das sagen die Betreiber.

 Achim Spyra vom Kit-Café kritisiert die Nähe zum Stadtstrand.

Achim Spyra vom Kit-Café kritisiert die Nähe zum Stadtstrand.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

In der Nachbarschaft am Mannesmannufer kriselt es. Achim Spyra, Betreiber des Kit-Cafés, beschwert sich, weil der direkt neben dem Café liegende Stadtstrand immer wieder bevorteilt werde. So hatte Spyra am Samstag auf der Terrasse seines Cafés ein Konzert veranstalten wollen. Als die Band spielte, unterbrach aber das Ordnungsamt die Veranstaltung. „Wir seien lauter als der DJ des Stadtstrandes. Es muss sich also jemand von drüben beschwert haben“, mutmaßt Spyra. „Ich fürchte, wir stören jemanden beim Chillen.“

Seitdem es den Stadtstrand gebe, gebe es auch Probleme, sagt Spyra. Das Konzert habe er zwar weder angemeldet noch habe er ein gesondertes Hygienekonzept vorweisen können, räumt Spyra ein. Eine Anmeldung der kleinen Konzerte sei aber in den vergangenen Jahren nie notwendig gewesen. „Das ging so lange gut, wie wir keine Nachbarn hatten“, sagt er. So oder so fühlt sich der Café-Betreiber von der Stadt Düsseldorf benachteiligt. Der Stadtstrand sei politisch durchgedrückt worden – auf seine Kosten, sagt Achim Spyra.

Den Knies in der Nachbarschaft spüren auch die Stadtstrand-Macher, berichtet Sprecher Boris Brätter-Blancafort. Er vermutet, dass sich Anwohner über das Konzert beschwert haben. „Wenn das Ordnungsamt einschreitet, muss es eine Beschwerde aus der Nachbarschaft gegeben haben“, sagt er. „Die kam mit Sicherheit nicht von uns.“

Er spricht von einer Verleumdungskampagne. Dabei seien die Berührungspunkte mit dem Café bislang gering gewesen. „Es ist immer eine Frage von Erfolg und Nicht-Erfolg“, sagt der Stadtstrand-Sprecher. „Ich glaube schon, dass wir ihm als Konkurrenz das Geschäft schwer gemacht haben.“ Dabei, so mutmaßt Brätter-Blancafort, sollte auch das Café davon profitieren, dass sich mehr Menschen an der Promenade aufhalten. Zudem habe der Stadtstrand den Mangel an Toiletten ausgeglichen.

Achim Spyra sieht genau das als Problem. Denn viele Besucher des Stadtstrands kämen in das Café, um auf Toilette zu gehen. Mit der Folge, dass eine Sanitärfirma jeden Montag die Abflussrohre reinigen müsse. Und zu Corona-Zeiten seien die Besucher-Ströme kaum zu kontrollieren. Die Stadtstrand-Macher verteidigen aber ihr Geschäft. „Es gab ja eine Ausschreibung zu dem Projekt, da hätte sich jeder beteiligen können – auch Herr Spyra“, sagt Brätter-Blancafort. „Wir machen genau das, wofür wir ausgewählt wurden.“

Ein Gespräch zwischen den Gastronomen habe es bisher nicht gegeben. „Es ist schade, dass sich die Nachbarschaft so entwickelt hat“, sagt Brätter-Blancafort und bietet Spyra den Dialog an.

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