Zweitägiger Warnstreik in Düsseldorf Streiks führen zu mehr Ausfällen am Universitätsklinikum

Düsseldorf · Wegen eines hohen Personalkrankenstands müssen am Klinikum bereits planbare und nicht dringende Behandlungen verschoben werden. Jetzt müssen sich Patienten wegen eines zweitägigen Warnstreiks auf mehr Einschränkungen einstellen.

 Bereits im November (Foto) hatte es am Johannes-Rau-Platz eine Protestkundgebung gegeben, an der sich auch Mitarbeiter des Düsseldorfer Universitätsklinikums beteiligten.

Bereits im November (Foto) hatte es am Johannes-Rau-Platz eine Protestkundgebung gegeben, an der sich auch Mitarbeiter des Düsseldorfer Universitätsklinikums beteiligten.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Mitarbeiter des Düsseldorfer Universitätsklinikums (UKD) haben sich auch am Dienstag an den Warnstreiks beteiligt, zu denen die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatte. Die Arbeitsniederlegung verschärft die Situation am Krankenhaus in Bilk: Denn wegen eines hohen Krankenstands in den Reihen des Personals und dem hohen Aufwand für die Behandlung von Corona-infizierten Patienten kommt es bereits seit längerem immer wieder zu Verschiebungen von planbaren und nicht-dringlichen Behandlungen.

Am Dienstagmittag sagte ein UKD-Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion, dass aber keine Station aufgrund des Streiks geschlossen werden musste. „Dennoch kann es aufgrund des Streikgeschehens vereinzelt zu Einschränkungen in der Patientenversorgung kommen“, so der Sprecher. Betroffene Patienten würden bei einer Verschiebung direkt von den Behandlungsteams informiert.

Die Gewerkschaft Verdi hatte auch die Mitarbeiter der Universitätskliniken in Aachen, Bonn, Essen, Köln und Münster zur Durchsetzung der Forderung nach einem Tarifvertrag „Entlastung“ zum Warnstreik aufgerufen. „Die Beschäftigten haben mit dem ,Notruf Entlastung NRW‘ der Landesregierung im Januar ein 100-Tage-Ultimatum bis zum 1. Mai 2022 gestellt. Der Arbeitgeberverband des Landes hat aber immer noch nicht auf die Aufforderungen, Tarifverhandlungen aufzunehmen, reagiert“, sagte Gabriele Schmidt, Verdi-Landesleiterin in Nordrhein-Westfalen. „Aufgrund dieser Ignoranz werden wir im Rahmen der ersten Warnstreiks über größere Streikmaßnahmen an den Kliniken nach Ablauf des Ultimatums beraten müssen“, sagte sie weiter.

Auch am Mittwoch müssen Patienten am Düsseldorfer Universitätsklinikum mit Einschränkungen bei der Versorgung rechnen, denn die Warnstreiks sind auf zwei Tage angelegt. In Oberhausen sollen sich am Mittwoch schätzungsweise 500 bis 800 Teilnehmer zu einer zentralen Versammlung treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Bereits ab Mai könnte es dann auch zu unbefristeten Streiks kommen.

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