Streikwelle seit acht Wochen Streikende an der Uniklinik verteilen Schlafsäcke und Isomatten

Düsseldorf · Seit Mai streiken Tarifbeschäftigte am Düsseldorfer Universitätsklinikum für einen sogenannten Entlastungsvertrag. Am Dienstag gehen die Tarifverhandlungen in die entscheidende Phase – dafür statteten die Streikenden ihre Verhandlungsführer am Montag aus.

 Die Verhandlungsführer wurden am Montag mit Schlafsäcken und Isomatten, aber auch Schlafdecken ausgestattet.

Die Verhandlungsführer wurden am Montag mit Schlafsäcken und Isomatten, aber auch Schlafdecken ausgestattet.

Foto: Verdi

(semi) Mit Beginn der achten Streikwoche am Düsseldorfer Universitätsklinikum (UKD) hoffen viele Tarifbeschäftigte vor Ort nun auf einen Durchbruch bei den Verhandlungen, die ab Dienstag in Köln in die entscheidende Phase gehen. Mit einer besonderen Aktion haben mehr als 350 Streikende ihre Verhandlungskommission am am Montag am Streikzelt an der Moorenstraße verabschiedet: Dazu übergaben sie ihren Verhandlungsführern Schlafsäcke, Isomatten und Schlafdecken – in der Dom-Stadt wollen einige Mitglieder ihr Zelt vor dem Verhandlungsort, der Uniklinik Köln, aufschlagen. „Um zu zeigen, dass sie rund um die Uhr verhandlungsbereit sind“, sagt Ina Oberländer, Verdi-Gewerkschaftssekretärin unter anderem für den Fachbereich Gesundheit.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte bereits im vergangenen Jahr das Bündnis „Notruf NRW“ ins Leben gerufen – nicht nur für die große Berufsgruppe der Pflegenden, sondern auch für Klinik-Bereiche wie IT, Küche, Logistik oder Service. Gefordert wird ein Tarifvertrag „Entlastung“, doch bisher haben die Arbeitgeber nur für Beschäftigte in der Pflege ein Angebot unterbreitet. „Aber auch andere Bereiche sind wichtig, zum Beispiel wenn es um das Essen in den Kliniken geht, oder auch um die IT und Technik“, sagt Oberländer.

Trotz der zähen Verhandlungen gehe man mit einer gewissen Zuversicht in die Verhandlungsrunde, sagt die Gewerkschaftssekretärin. Man wolle einen Abschluss, doch jetzt liege es eben an den Arbeitgebern, ein Angebot zu machen.

In der vergangenen Woche hatten die Arbeitgeber einen Vorschlag unterbreitet. „Danach würden ausnahmslos alle Kolleginnen und Kollegen, die in der Pflege am Patienten arbeiten, Entlastungstage bekommen. Diese können als freie Tage genommen werden“, heißt es darin. Zudem wollen die Kliniken demnach des Personal aufstocken. Das Angebot bezieht sich allerdings nur für Mitarbeiter in der Pflege.

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