Straßen trotzdem verunreinigt Düsseldorf stoppt den Ausbau von Hundekottütenspendern

Düsseldorf · 320 Tütenspender sollen Hundehalter motivieren, die Hinterlassenschaften ihres Tieres zu beseitigen. Aus Sicht der Stadt hat das wenig Nutzen. Nun werden keine weiteren Spender aufgestellt.

 Die Spender stehen an vielen Straßen, hier an der Benrather Schlossallee.

Die Spender stehen an vielen Straßen, hier an der Benrather Schlossallee.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

An rund 320 Tütenspendern können sich Hundehalter in Düsseldorf kostenlos Beutel mitnehmen, um den Kot ihrer Tiere aufzusammeln – und bei dieser Zahl wird es bleiben. Aus Sicht des Amts für Umwelt- und Verbraucherschutz hat sich dieses Entgegenkommen „bestenfalls begrenzt“ bewährt, wie dem Ordnungs- und Verkehrsausschuss am Mittwoch auf Anfrage des SPD-Ratsherrn Martin Volkenrath mitgeteilt wurde. Der Außendienst sehe häufig gefüllte Beutel, die auf dem Gehweg und im Grün herumlägen – offenbar scheitert es am Gang zum nächsten Mülleimer. Deshalb und wegen der Kosten werde es keinen weiteren Ausbau der Spender geben.

Die Stadt betont, dass es sich ohnehin um einen zusätzlichen Service handelt. Die Straßenordnung verpflichtet Hundehalter, Verunreinigungen zu entfernen und die Materialien dafür mitzuführen. Die Spender sollen laut offizieller Aussage nur helfen, falls Beutel vergessen oder schon aufgebraucht worden sind.

Der SPD-Ratsherr hat den Eindruck, dass die Zahl der Hundehaufen im öffentlichen Raum parallel zur stark ansteigenden Zahl von Hunden in Düsseldorf zugenommen hat. Statistische Zahlen dazu gibt es nicht. Die Straßenreinigung zählt nicht mit, und beim Ordnungsamt liegen kaum Fälle vor: Nur rund zehn Mal pro Jahr wird ein Bußgeldverfahren wegen nicht entfernten Hundekots eröffnet. Das Amt begründet das mit schwierigen Rahmenbedingungen: Es muss nachgewiesen werden, dass der Kot wirklich nicht mehr entfernt werden sollte – und im Nachhinein lässt sich der Verursacher praktisch nicht ermitteln, heißt es in der Antwort auf die Politik.

Die Stadt setzt also auf Einsicht: Im Juli wurden zahlreiche Papierkörbe mit Aufklebern versehen, die unter anderem die ordnungsgemäße Entsorgung von Hundekot thematisieren („Haufen sucht Tonne“). Wer einen Hundehaufen bei der Stadtreinigung melden will, erreicht das Servicetelefon Stadtsauberkeit unter 0211 89-25050 oder per E -Mail an stadtsauberkeit@duesseldorf.de. Weiterhin gibt es die Melde-App „Düsseldorf bleibt sauber“ für Android- und Apple (iOS)-Geräte. Hier lässt sich sogar per GPS der Standort übermitteln.

Die Zahl der Hunde in Düsseldorf steigt seit vielen Jahren immer weiter an – und lässt sich wegen der steuerlichen Meldepflicht gut verfolgen. In der Pandemie, die viele Menschen zur Anschaffung eines Haustiers motivierte, gab es demnach neue Höchstwerte: Es sind rund 25.000 Hunde gemeldet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort