Kinderkonzerte in Düsseldorf Start der Singpause unter freiem Himmel

Düsseldorf · Pandemiebedingt nicht in der Tonhalle, sondern an verschiedenen Orten finden 15 Freiluftkonzerte der Reihe von Grundschulkindern statt.

 Rund 500 Kinder und Erwachsene kamen am Montagmorgen trotz Regenwetters zu den ersten Konzerten der Singpause zur Freitreppe.

Rund 500 Kinder und Erwachsene kamen am Montagmorgen trotz Regenwetters zu den ersten Konzerten der Singpause zur Freitreppe.

Foto: Endermann, Andreas (end)

So voll war es an der Freitreppe am Burgplatz zuletzt nur an Samstagabenden bei schönem Wetter. Diesmal aber kamen mehr als 500 Menschen am Montagmorgen und bei Regen zum größten Platz in der Altstadt. So viele Menschen, da hat normalerweise das Ordnungsamt ein wachsames Auge drauf, aber jetzt konnte von Stress höchstens bei Manfred Hill, Marieddy Rossetto und einigen Singleiterinnen die Rede sein. Hill und Rossetto sind die führenden Köpfe bei der Singpause und hatten zu den ersten beiden Abschlusskonzerten der Singpause für das Schuljahr 2021/22 auf die Freitreppe gebeten.

„Normalerweise werden von den Grundschulen zum Singpausenabschluss 20 Konzerte in der Tonhalle gegeben. Pandemiebedingt fielen die aber in den vergangenen beiden Jahren aus. Und auch in diesem Jahr war es nicht möglich“, erläutert Hill, der Ehrenvorsitzende des städtischen Musikvereins. „Also veranstalten wir 15 Freiluftkonzerte an verschiedenen Orten in der Stadt.“ Ausgesucht wurden Schloss Benrath, der Musikpavillon im Hofgarten, das Paul-Janes-Stadion und eben die Freitreppe am Burgplatz. Dort eröffnete die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Kronprinzenstraße mit gut 280 sangesfreudigen Kindern in Begleitung vieler Eltern und Großeltern den Singpause-Konzertreigen. Die Kids unter der Leitung ihrer Singleiterin Arhanza Ojeda schmetterten 13 Lieder aus neun Nationen. Besonders viel Spaß hatten die „Kronprinzen“ bei „Der Cowboy Jim aus Texas“. Wild wurde ein imaginäres Lasso geschwungen und über die nicht vorhandene Prärie geritten. „Die Schüler und Schülerinnen machen das richtig gut. Sie haben Lust darauf, zu singen“, sagt Ojeda. „Es ist auch schön, zu sehen, dass die Singpause die volle Unterstützung der Eltern erfährt.“

Nicht nur das, auch das pädagogische Personal der GGS ist von der Singpause angetan. „Was die Singleiter an Know-how und Enthusiasmus an unsere Schule bringen, ist einmalig. Die Kinder lernen Noten, Lieder aus verschiedenen Nationen kennen und sie kommen zweimal pro Woche mit Rhythmus, Takt und Musik in Kontakt und haben viel Spaß dabei“, sagt der stellvertretende Schulleiter Christopher Engels. „Super, dass das wieder möglich ist. Zuletzt war es ja teilweise verboten, in der Schule zu singen.“

Dafür hatten Hill und Rossetto Vorsorge getroffen und mehrere Hundert Videos produzieren lassen, sodass die Grundschüler auch beim Homeschooling die Singpause nutzen konnten. „Wir waren immer guten Mutes, dass auch in der Pandemie die Singpause überleben würde. Wir haben immer die Unterstützung der Landeshauptstadt behalten. Wir dürfen die musikalische Bildung einfach nicht verlieren“, erläutert Hill. „Das ist gut so, denn ich glaube, die Singpause ist mit jährlich gut 15.000 Kindern das größte früh-musikalische Bildungsprojekt für Grundschüler in Europa. Wir sind von der ersten bis vierten Klassen in den Grundschulen aktiv.“

Wöchentlich werden 1400 Singpausen in 688 Klassen an 70 Grundschulen durchgeführt. Was dabei herauskommt, kann man bis zum 21. Juni in den Singpause-Schulkonzerten miterleben. Das Konzert-Programm steht unter www.singpause.de/termine/ zum Download bereit.

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