Nach Missbrauchsvorwürfen Stadtdechant Heidkamp kritisiert langes Verfahren wegen Pfarrer D.
Düsseldorf · Das kirchenrechtliche Verwaltungsstrafverfahren gegen Pfarrer D. endete am Donnerstag mit einem Freispruch. Was Heidkamp nun für die Gemeinde hofft.
Der Düsseldorfer Stadtdechant Frank Heidkamp hat sich erleichtert über den Abschluss des Verfahrens wegen der Missbrauchsvorwürfe gegen den seit Monaten suspendierten Pfarrer D. gezeigt – aber auch deutliche Kritik geäußert. „Natürlich ist es gut, dass das Verfahren endlich abgeschlossen ist“, sagt der Geistliche: „Aber es hat viel zu lange gedauert. Ich hätte mir für alle Seiten gewünscht, dass es ein kürzeres Verfahren gegeben hätte.“
Kostenpflichtiger Inhalt Für D. hatte es in dem kirchenrechtlichen Verwaltungsstrafverfahren am Donnerstag einen Freispruch gegeben. Dieser ist allerdings mit deutlichen Auflagen verbunden: Ausschluss vom Einsatz in der Kinder- und Jugendarbeit, kein Dienst in der pfarrlichen Seelsorge sowie kein Einsatz in leitender Verantwortung. Zudem kehrt D. auf Bitten von Kardinal Woelki nicht in seine Gemeinde im Linksrheinischen zurück.
„Ich kann verstehen, dass diese Verbindung eines Freispruches mit derart deutlichen Auflagen für einige irritierend ist“, sagte Heidkamp weiter. Entsprechend blieben sicher bei manchen Menschen mit dem Abschluss des Verfahrens auch offene Fragen zurück. Überdies gebe es auch einige Gemeindemitglieder, die sich eine Rückkehr von D. gewünscht hätten und die vom Ausgang enttäuscht sein dürften.
Der Stadtdechant wünscht sich dennoch, dass die Katholiken in der Gemeinde und in Düsseldorf nun wieder optimistisch nach vorne sehen können – im Frühjahr soll feststehen, wer neuer Pfarrer im Linksrheinischen wird. „Und wir möchten wieder positiv in den Blick kommen. Es findet an so vielen Stellen so viel Gutes vor Ort statt.“