Hohe Corona-Zahlen Düsseldorf plant kein Besuchsverbot in Kliniken

Düsseldorf · In Dortmund dürfen Krankenhauspatienten keine Besucher mehr empfangen – in Düsseldorf ist das trotz höherer Infektionszahlen derzeit nicht geplant. Die Stadt begründet das unter anderem mit der Bedeutsamkeit sozialer Kontakte.

Das Evangelische Krankenhaus in Düsseldorf setzt bei Besuchern auf die 2G-plus-Regelung (Archivbild).

Das Evangelische Krankenhaus in Düsseldorf setzt bei Besuchern auf die 2G-plus-Regelung (Archivbild).

Foto: Zelger, Thomas

Die Corona-Zahlen steigen rasant und manche Kommune greift zur Bekämpfung der Omikron-Welle zu drastischen Mitteln. So sind in Dortmund seit Montag Klinikbesuche generell verboten – mit Ausnahmen nur für werdende Eltern sowie Angehörige von Sterbenden oder Demenzkranken. In Düsseldorfdas die höchsten Infektionszahlen in ganz Nordrhein-Westfalen verzeichnet, steht eine ähnliche Regelung derzeit allerdings nicht zur Debatte.

Das teilte die Verwaltung auf Anfrage mit. „Über die Corona-Schutzverordnung und andere Landesregelungen hinausgehende kommunale Regelungen sind nur bei einem spezifischen lokalen Ausbruchsgeschehen vertretbar“, heißt es in der Stellungnahme. Zudem sei es insbesondere für erkrankte Menschen wichtig, dass sie nicht nur eine gute medizinische Versorgung genießen, sondern auch ihre sozialen Kontakte aufrechterhalten können. 

„Der Besuch erkrankter Menschen in Kliniken sollte deshalb unter Einhaltung eines hohen Schutzniveaus so lange wie möglich gestattet werden“, heißt es weiter. Schon jetzt gelten für den Krankenhausbesuch in der Landeshauptstadt strenge Regeln und Einschränkungen: Im Evangelischen Krankenhaus und in der Kaiserswerther Diakonie beispielsweise setzt man auf die 2G-plus-Regelung (geimpft oder genesen plus zusätzlich negatives Testergebnis). Zudem ist pro Patient nur ein Besucher pro Tag für 60 Minuten erlaubt. 

Die Lage in den Kliniken ist zudem zwar angespannt, die aktuellen Rekord-Inzidenzen schlagen sich bislang jedoch noch nicht in der Intensivbelegung durch Covid-Patienten nieder. So meldete die Stadt am Dienstag, dass 119 mit dem Coronavirus Infizierte in Krankenhäusern behandelt werden müssen, 33 davon auf Intensivstationen. Im Mai 2021 waren es schon einmal mehr als 60 Intensivpatienten, vor rund einem Jahr lagen zudem mehr als 200 Menschen mit Covid-19 im Krankenhaus.

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