Fußballspiel der Schulen St. Ursula gegen Görres - so ging es aus

Düsseldorf · Die Gymnasien traten im „Spiel der Ehre“ gegeneinander an. Vor Hunderten von Zuschauern gab es am Ende einen klaren Sieger auf dem Tusa-Gelände.

Seit mehr als 20 Jahren treten die Blauen (Görres) gegen die Roten (St. Ursula) gegeneinander an. Auf den Tribünen ist es dann voll.

Seit mehr als 20 Jahren treten die Blauen (Görres) gegen die Roten (St. Ursula) gegeneinander an. Auf den Tribünen ist es dann voll.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Der Himmel über dem Tusa-Gelände war in roten und blauen Rauch gehüllt. Die Gesänge, zu denen auch Schmährufe auf den Gegner gehörten, zerschnitten die regnerische Luft. Auf den ersten Blick hätte es ein Fußballspiel in der Kreisklasse sein können, doch Vereine Namens Görres und St. Ursula sind im Vereinssport nicht gemeldet. Allerdings sind sie als höhere Bildungsanstalten in der City bekannt. Und doch traten die Abiturjahrgänge der beiden Schulen zu einem Fußball-Vergleich gegeneinander an. Blau steht für das Görres-Gymnasium, Rot ist die Farbe der Ursulinen.

Um den Ursprung dieses „Spiels der Ehre“ ranken sich Legenden. „Es heißt, dass es mal Streitigkeiten zwischen dem St.-Ursula- und dem Görres-Gymnasium gegeben hat“, erläutert Benedikt Rekowski. „Um diese Streitigkeiten beizulegen und zu entscheiden, wer recht hat, wurde das Fußballspiel um die Ehre kreiert.“ So treten seit mehr als 20 Jahren die Blauen gegen die Roten im alljährlich freundschaftlich-rivalisierenden „Fußball-Clash“ gegeneinander an. „Es gibt eine lange Rivalität der Schulen. Da will jeder gewinnen, niemand steckt freiwillig zurück. Alle geben auf dem Platz alles“, verriet St-Ursula-Kapitän Stipan Sipic.

Und weil es irgendwie dann doch nicht nur um die Ehre, sondern auch um die Identifikation mit den Schulen, um viel Spaß, um einen Teil der Abitur-Feierlichkeiten, um Ehrgeiz und letztendlich um den Sieg ging, hatten die Mannschaften ordentlich die Werbetrommel gerührt, um möglichst viele Fans nach Flehe zu ziehen. „Wir haben alles aufgefahren, was mit modernen Medien möglich ist“, sagte Anferney Walther, Organisationsleiter für das St. Ursula. Schließlich waren von beiden Gymnasien jeweils gut 300 Fans gekommen. Die Stimmung war angeheizt, hatten die Abiturienten doch jeweils in Guerilla-Aktionen in den Wochen zuvor Plakate in der rivalisierenden Schule aufgehängt. So prangte eines Morgens ein Banner mit der Aufschrift „Ehre wem Ehre gebührt“ im Görres und fast zeitgleich prangte im Ursulinen-Gymnasium der Spruch „Nur die Eulen sind weise“ – die Eule ist das Schulsymbol des Görres.

Als Titelverteidiger um den Pokal traten die Ursulinen an. Sie hatten die vorherige Auflage 9:4 für sich entschieden und hatten auch für die aktuelle Auflage die Favoritenrolle inne. „Ich denke, die Partie geht mit 4:0 für uns aus“, hatte Walther prognostiziert. Die modernere Spielanlage hatte aber das Görres-Gymnasium, denn in ihren Reihen standen auch drei junge Frauen. „In der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung ist das doch selbstverständlich“, sagte Rekowski. Am Ende sollte Walther mit seinem Tipp recht behalten. St. Ursula gewann 4:0.

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