Krankenhäuser in Düsseldorf SPD und Linke kritisieren Laborschließung bei Sana

Benrath/Gerresheim · Sana will die Labore in den Kliniken in Benrath und Gerresheim schließen. SPD und Linkspartei sind dagegen – und würden eine Rückkehr der Kliniken in städtische Hand befürworten.

 An den beiden Standorten von Sana Düsseldorf, hier die Klinik in Gerresheim, sollen die Labore geschlossen werden.

An den beiden Standorten von Sana Düsseldorf, hier die Klinik in Gerresheim, sollen die Labore geschlossen werden.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Die geplante Schließung der Labore in den Sana-Kliniken in Benrath und Gerresheim stößt auf Kritik in der Politik. Der Düsseldorfer SPD-Vorsitzende Oliver Schreiber fordert, dass die beiden städtischen Vertreter im Aufsichtsrat gegen das Vorhaben stimmen – auch wenn das wohl nur symbolischen Wert hätte. Die Stadt müsse sicherstellen, dass Sana weiterhin eine medizinische Vollversorgung bietet, sagt Schreiber. Außerdem dürfe das Unternehmen seine wirtschaftlichen Interessen nicht auf dem Rücken der Beschäftigten verfolgen. Schreiber kritisiert zudem, dass die Stadt ihren Einfluss durch den Verkauf der früher städtischen Kliniken eingebüßt hat. „Der Vertrag wurde schlecht verhandelt“, sagt er.

Die SPD im Stadtbezirk 7, zu dem Gerresheim gehört, schließt sich der Forderung an. Nachdem schon die Radiologie verkauft wurde, dürften nun nicht auch noch die Labore geschlossen werden. „Wir fordern kurzfristig den Erhalt der Labore in den Kliniken und langfristig die Rückführung der Krankenhäuser in städtische Hand.“

Wie berichtet, will Sana Düsseldorf die hauseigenen Labore schließen. Proben sollen künftig von einem externen Anbieter ausgewertet werden. Die Geschäftsführung sieht darin keinen Verlust von Behandlungsqualität, der Betriebsrat kritisiert allerdings den Abbau von Stellen und warnt vor schlechteren Bedingungen für Patienten. Auch Chefärzte am Standort Benrath haben ihre Bedenken geäußert.

Auch die Linkspartei kritisiert die Schließung der Labore. Krankenhauskonzerne würden Profite auf Kosten der Allgemeinheit machen, so der gesundheitspolitische Sprecher Helmut Born. „Die Gesundheitsversorgung muss wieder in öffentliche Hand.“

(arl)
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