Verkehrspolitik in Düsseldorf So will die Stadt das Radwegenetz weiter ausbauen

Düsseldorf · Auf mehr als 300 Kilometern Strecke soll das Radhauptnetz eines Tages verlaufen. Jetzt muss die Politik die Weichen für ein großes Paket neuer Radwege für das Netz stellen.

 Der Radweg auf der Elisabethstraße wird viel genutzt – weil er auf einer Hauptachse liegt. Solche Achsen sollen zu einem Großteil im Radhauptnetz erschlossen werden.

Der Radweg auf der Elisabethstraße wird viel genutzt – weil er auf einer Hauptachse liegt. Solche Achsen sollen zu einem Großteil im Radhauptnetz erschlossen werden.

Foto: Andreas Bretz

Düsseldorf soll fahrradfreundlicher werden. Dazu wurden in den vergangenen Wochen beispielsweise überall in der Stadt neue Fahrradständer aufgestellt, immer wieder betonen die Politiker des Ampel-Bündnisses aus SPD, FDP und Grünen, wie wichtig ihnen die Förderung der Radmobilität ist.

Herzstück der Fahrrad-Politik ist der Bau des Radhauptnetzes, das die Bezirkszentren der Stadt miteinander verbinden soll. Gab es zuletzt Kritik an einer zu langsamen Umsetzung der Pläne, soll die Politik jetzt grünes Licht für gleich 17 Maßnahmen geben. Kostenpunkt: rund 27,2 Millionen Euro. Die Hintergründe im Überblick.

Die aktuellen Maßnahmen Für 17 Teilstücke des Radhauptnetzes soll die Politik jetzt einen Sammel-Bedarfsbeschluss fassen. Was sich sehr sperrig anhört, ist in Wahrheit ein ganz nützliches Instrument: Dadurch, dass die Maßnahmen gebündelt verabschiedet werden, hat die Fachverwaltung die Möglichkeit, für sie alle eine Detailplanung auszuarbeiten – und das schafft Flexibilität:

Verzögert sich eine der Maßnahmen, etwa weil die entsprechenden Straßen noch für andere Bauarbeiten beansprucht werden, bevor ein neuer Radweg dort entstehen kann, haben die Planer im Amt für Verkehrsmanagement die Möglichkeit, mit einer anderen Maßnahme fortzufahren.

 Das bestehende Radhauptnetz (gelb) und die geplanten Maßnahmen (orange).

Das bestehende Radhauptnetz (gelb) und die geplanten Maßnahmen (orange).

Foto: RP/Ferl

Das aktuelle Paket sieht etwa den Ausbau eines Radfahrstreifens auf der Oberbilker Allee zwischen Cornelius- und Volksgartenstraße sowie die Erneuerung des Radwegs an der Witzelstraße zwischen Moorenplatz und Christophstraße vor (alle Maßnahmen siehe Grafik). Umgesetzt werden soll das Paket in den nächsten Jahren.

Derzeit geht die Verwaltung davon aus, dass mindestens 27,2 Millionen Euro ausgegeben werden müssen. Weil sie aber erst nach dem Bedarfsbeschluss weiter planen darf, kann es Abweichungen von bis zu 30 Prozent geben. Deshalb muss die Politik später auch noch einmal über die endgültige Finanzierung abstimmen – dann allerdings wieder für jeden neuen Radweg gesondert.

Das Radhauptnetz 2014 wurde der Entwurf für das Radhauptnetz beschlossen. Es soll eines Tages eine Radweg-Strecke von 300 Kilometern umfassen und die Stadtbezirke miteinander verbinden. Seit dem ersten Beschluss wurden bereits einige Maßnahmen umgesetzt wie etwa der Radweg auf der Aachener Straße. Das gesamte Netz (ebenfalls auf der Grafik zu sehen) ist aber noch nicht fertig. Es soll eines Tages mehreren Anforderungen gerecht werden:

So soll es sicher, leicht erkennbar und einprägsam sowie direkt sein, damit Radfahrer, die längere Strecken innerhalb der Stadt zurücklegen, keine Umwege fahren müssen. Außerdem sollen die Wege schnell sein. Bedeutet: Radfahrer sollen darauf so ungehindert fahren können, dass sie Geschwindigkeiten von bis zu 25 km/h erreichen. Und weil eben die meisten Radfahrer bereits jetzt auch die Hauptachsen in die Stadt nutzen, sind sie zum Großteil im Plan enthalten.
Die Reaktion auf die aktuelle Entwicklung Lerke Tyra vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) ist froh, dass ein ganzes Paket beschlossen werden soll. „Das beschleunigt das Ganze und das freut uns, denn uns geht der Radwegausbau nicht schnell genug“, sagt sie. Deshalb habe der ADFC sich dem Vorgehen der Verwaltung angeschlossen: Als Mitglied der Fachgruppe Radverkehr, die die Umsetzung des Radhauptnetzes begleitet, kann der ADFC frühzeitig bei den Plänen mitreden.

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