Vorarbeiten beginnen So soll Düsseldorfs neues Bahnhofsviertel aussehen

Düsseldorf · Der Projektentwickler GBI hat mit den Vorarbeiten für das Großprojekt im Herzen von Düsseldorf begonnen. Die Bauten sollen auch die Laufwege in der Umgebung neu prägen.

 An der Harkortstraße sollen drei Hotels entstehen, die ein einheitliches Ensemble darstellen.

An der Harkortstraße sollen drei Hotels entstehen, die ein einheitliches Ensemble darstellen.

Foto: GBI/greeen! architects

Für eines der umfangreichsten Projekte der kommenden Jahre in Düsseldorfs Stadtmitte haben jetzt die vorbereitenden Arbeiten begonnen. Der Projektentwickler GBI errichtet direkt neben dem Hauptbahnhof zur Harkortstraße hin drei Hotels und eine Tiefgarage – auf einem Gelände, das bis vor wenigen Jahren als Verlade-Station für Autoreisezüge genutzt wurde. „Wir reichen jetzt den Bauantrag ein und würden gerne im Frühjahr 2019 mit den eigentlichen Bauarbeiten beginnen“, sagt Senior-Projekteentwickler Peter Gerding. Das GBI-Projekt ist eines von mehreren, die das Gebiet um den Hauptbahnhof von Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt in den kommenden Jahren spürbar aufwerten und dort auch die Laufwege verändern sollen.

Das 17.000 Quadratmeter große Baugrundstück grenzt an der einen Seite direkt an das Bahnhofs-Gelände, auf der gegenüberliegenden an ein Gebäude des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB), in dem das Finanzamt Düsseldorf-Mettmann und der Landesrechnungshof untergebracht sind. An dieser Seite sind schon vor einigen Tagen die Bagger angerückt – denn dort müssen große Mengen Erdreich abgetragen werden, um den Höhenunterschied auf dem Gelände auszugleichen. „Das ist aktuell ein Unterschied von praktisch einem Geschoss“, sagt Gerding.

Mit dem BLB als Nachbarn habe man sich über alle Arbeiten verständigt. Das bestätigt der Landesbetrieb, der betont, die baulichen Maßnahmen seien einvernehmlich beschlossen worden. Natürlich seien Einschränkungen durch Baulärm nicht zu vermeiden: „Unsere Nutzer wurden hierüber informiert.“ Lärmintensivere Arbeiten sollen möglichst nicht zu deren Hauptgeschäftszeiten stattfinden.

 Peter Gerding von GBI (r.) erläutert Kollegen auf der Baustelle am Hauptbahnhof die Pläne für die drei Hotels.

Peter Gerding von GBI (r.) erläutert Kollegen auf der Baustelle am Hauptbahnhof die Pläne für die drei Hotels.

Foto: Nicole Lange

Zwischen dem BLB-Gebäude und den Hotel-Neubauten entsteht ein gut belichteter Durchgang, den der Architekt als künftige Verbindung aus Richtung Mintropplatz zum Konrad-Adenauer-Platz sieht. Weil alle drei Hotels im Erdgeschoss Gastronomie- und Loungebereiche planen und ständig Betrieb haben, werde dieser Weg auch fast rund um die Uhr belebt und alles andere als ein Angstraum sein: „Wir wollen eine Gasse schaffen, einen halböffentlichen Bereich zum Flanieren.“ Ähnlich ist es im Wohngebiet Grand Central an der anderen Seite des Hauptbahnhofs zur Erkrather Straße hin: Auch dort rechnen die Planer damit, dass sich durch die neuen Häuser und Anbindungen die Wege etwa zur Kölner Straße verändern.

Die Entwürfe für die Hotels stammen vom Düsseldorfer Büro Greeen Architects, das unter anderem Wert auf besonders hochwertige Fassaden gelegt hat. Genutzt werden die Gebäude mit unterschiedlichen Konzepten, die alle neu am Düsseldorfer Markt sind. Adina Apartment Hotels (für längere Aufenthalte), das Hampton by Hilton und das Premier Inn. Obwohl alle drei Häuser eigene Betreiber haben, soll das Ensemble optisch klar zusammengehören. Auch der Lärmschutz ist gewährleistet: Wo der Gebäuderiegel unterbrochen wäre, wird eine Mauer die vorderen Gebäude von den Bahngleisen abschirmen. Wohnbebauung in Form von Studenten-Appartements hatten an dem Standort wegen der Lärmbelastung nicht verwirklicht werden können.

Wenn der gewünschte Baustart im kommenden Frühjahr eingehalten werden kann, wird eine Fertigstellung für Sommer 2021 angepeilt. Hinsichtlich der anstehenden Verfahren ist man bei GBI zuversichtlich: Die Zusammenarbeit mit der Stadt laufe hervorragend.

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