Feuerwerk im Schlosspark Benrath Tausende feiern Lichterfest in Düsseldorf

Düsseldorf · Besser hätten es die Düsseldorfer Symphoniker bei ihrem zweiten Auftritt im Benrather Schlosspark nicht treffen können. Die sommerlichen Temperaturen unter wolkenfreiem Himmel hatten am Freitagabend für ein ausverkauftes Open-Air-Konzert gesorgt.

 Höhepunkt des Abends war mit Einbruch der Dunkelheit das große Feuerwerk rund um das Schloss in Benrath.

Höhepunkt des Abends war mit Einbruch der Dunkelheit das große Feuerwerk rund um das Schloss in Benrath.

Foto: GŸnter von Ameln (vam)

Unter den riesigen Bäumen entlang des Spiegelweihers picknickten etwa 8000 Gäste, hinzu kamen auf Stühlen rund 2000, die alle mit Spannung auf Musik, farbige Wasserspiele und Feuerwerk warteten. Auf der Terrasse vor den offenen Türen des Kuppelsaales nahmen nach und nach die Ehrengäste des Empfangs Platz, bei dem die seit 30 Jahren bestehenden Städtepartnerschaften Düsseldorfs mit Chemnitz, Haifa und Reading gefeiert wurden.

Vor dem Genuss jedoch mussten alle Besucher die Sicherheitsschleusen passieren, wurden freundlich aber bestimmt gebeten, einen kontrollierenden Blick und Griff ins Gepäck zu gestatten. Dabei hatten einige mit vollgepackten Bollerwagen schon einen längeren Marsch hinter sich: Die Parkmöglichkeiten in Schlossparknähe waren früh belegt, weshalb mancher von der Ludolfstraße oder dem Benrather Schlossufer aus erstmal weit laufen musste.

Waren die Tafeln endlich aufgebaut und die Kerzen am Leuchter angezündet, konnten die Besucher die erste Flasche entkorken und entspannt der Musik des Vorprogramms lauschen. So auch eine Tischgesellschaft aus Geldern, die in barocken Kostümen angereist war. „Seit mehreren Jahren kommen wir zu dem Ereignis und steigern jährlich unsere Ausstattung“, berichten die Gäste. Schwarz, mit Goldlitzen eingefasst, sind die Röcke der Herren, dazu gibt’s die passende Kniebundhose mit weißen Strümpfen und einen Dreispitz auf dem Kopf. Die Damen sind neu eingekleidet in farbigen Taftroben. Der Freundeskreis „Graf und Gräfin von Geldern“ hat sichtlich Vergnügen an Maskerade und Tafelfreuden mit Musik.

Michael Vieritz ist Erstbesucher in Benrath und hat während des Vorkonzertes einen Rundgang gemacht. „Im letzten Teil am Spiegelweiher kommt nicht sehr viel Musik an, da hätte man die Beschallungstürme anders ausrichten müssen“ meint der Hobby-DJ.

Während das Blattwerk Saxophonquartett den letzten Teil seines Vorkonzertes mit Piazollas „Libertango“ einleitet, sitzt Michael Becker, Intendant der Tonhalle und des Orchesters, neben der Bühne. Wie findet er den Open-Air-Auftritt der Symphoniker, die doch an die Akustik des geschlossenen Saales gewohnt sind? „Einen schöneren Saisonabschluss – wir haben zwar noch die 8. Symphonie von Mahler zu spielen – kann es gar nicht geben“ meint er. Ob das die Instrumentalisten auch so sehen? „Schon nach dem ersten Auftritt im letzten Jahr waren alle begeistert und zur Wiederholung in diesem wunderbaren Ambiente bereit“, sagt Becker. Dem Vorkonzert gelauscht hat auch Dagmar Benedix, die selbst bei einem der ersten Konzerte unter Franz Lamprecht in Benrath Händels „Wassermusik“ im Orchester gespielt hat. Heute zählt sie zu den Ehrengästen. „Ich kümmere mich intensiv um musikalische Projekte gemeinsam mit Partnern in Reading. Am 29. September wird das Orchester der Landesregierung mit den Partnern aus Reading in der Tonhalle ein großes Konzert geben“, sagt Benedix und begibt sich zu ihrem Platz, denn Oberbürgermeister Thomas Geisel hat inzwischen das Mikrofon ergriffen und begrüßt die Gäste aus den Partnerstädten und das Publikum.

 Die meisten der rund 10.000 Gäste brachten Wein, Sekt oder Champagner zum Anstoßen mit.

Die meisten der rund 10.000 Gäste brachten Wein, Sekt oder Champagner zum Anstoßen mit.

Foto: Günter von Ameln/Rheinische Post/Günter von Ameln

Feuerwerk Die Symphoniker haben diesmal unter Hossein Pishkars Leitung nicht nur bekannte Ohrwürmer von Rossini, Grieg und Tschaikowski aufs Notenpult gelegt, sondern auch fetzige moderne Stücke. So John Adams‘ „Short ride“, Bernsteins „On the Town“ und zum Abschluss die toll gespielte „Danzon Nr. 2“ vom Zeitgenossen Arturo Márquez, die von einem fulminanten und musikalisch bestens angepassten Feuerwerk begleitet wurde.

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