Homeoffice und mehr Diese Düsseldorfer Firmen sind familienfreundlich
Düsseldorf · Bei einem deutschlandweiten Ranking haben es das Autohaus Levy, die Messe Düsseldorf und die Provinzialversicherung Rheinland unter die ersten 100 geschafft. Angestellte konnten ihre Unternehmen bewerten.
Düsseldorfer Unternehmen werden familienfreundlicher. Drei haben es nun in einem deutschlandweiten Ranking unter die ersten 100 geschafft. Bei der von der Zeitschrift „freundin“ und dem Bewertungsportal „kununu“ erstellten Umfrage waren Angestellte der Firmen aufgerufen, ihre Bewertungen abzugeben. Dies brachte das Autohaus Levy auf Rang 46, die Messe Düsseldorf auf 82 und die Provinzialversicherung Rheinland auf Platz 87.
Autohaus Levy Flexibel sein, das ist im Prinzip immer der Leitgedanke, wenn es darum geht, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Was heißt das beim Autohaus Levy? Das kann schon mal der knappe Anruf sein. Inhalt: Komme später, komme vielleicht heute auch nicht mehr, weil das Kind morgens hohes Fieber hat und man mal schnell zum Arzt muss. „So was regeln wir auf dem kurzen Dienstweg“, sagt Irina Pawlowa, Sprecherin des Unternehmens, das Autohäuser für die Marken Toyota und Lexus in Düsseldorf, Köln, Frechen und Euskirchen führt. Insgesamt sind es rund 300 Mitarbeiter.
„Wir sind ein Familienbetrieb, und alle wissen, was es bedeuten kann, wenn man morgens nicht weiß, wie und wo das Kind zu betreuen ist.“ Im Zweifelsfall im Autohaus selbst. Jedenfalls gibt es in jedem Spielecken. Wer es nicht anders einrichten kann, bringt sein Kind mit. Das ist gewünscht, nicht nur geduldet. Ansonsten macht das Autohaus Gebrauch von allen Möglichkeiten der Teil- und Gleitzeit und des Homeoffice. Natürlich kann Letzteres nur für Mitarbeiter in Büros gelten, nicht für die Mechaniker in der Werkstatt, so Pawlowa. Aber auch für die gibt es Angebote.
Messe Düsseldorf Die Messe hat es als einziges deutsches Messeunternehmen in die Top 100 geschafft. Den aktuell 693 Mitarbeitern in Düsseldorf steht neben Teilzeitmodellen die Möglichkeit bereit, an einem Tag in der Woche mit Hardware der Firma im Homeoffice zu arbeiten. Bei der Elternzeit in Teilzeit können bestimmte Arbeiten sogar komplett von zu Hause aus erledigt werden. Derzeit arbeiten 133 Mitarbeiter in Teilzeit, davon nur drei Männer. Überdies hat die Messe ein Kontingent von 15 Kita-Plätzen für Mitarbeiter in der nahegelegenen städtischen Kita Weißdornstraße. Im Gegenzug unterstützt sie die Kita in etwa in Höhe einer zusätzlichen Erzieherstelle.
Die Messe arbeitet mit dem pme Familienservice. Dessen Angebot ist weit gestreut, reicht von Kinderbetreuungsangeboten an Adventssamstagen über Notbetreuung an Streiktagen oder im Krankheitsfall von Kind oder Eltern bis hin zu einwöchigen Ferienangeboten, die wiederum die Messe bezuschusst. Auch Mitarbeiter, die pflegebedürftige Angehörige haben und Hilfe benötigen, werden vom Familienservice unterstützt. „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung der Messe Düsseldorf. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird immer wichtiger und kann ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers sein“, so Werner M. Dornscheidt, Messe-Vorsitzender der Geschäftsführung.
Provinzial Rheinland Rund 2000 Mitarbeiter hat die Versicherung in Düsseldorf. Ein Großteil hat Familie. Deshalb hat man früh gehandelt und nach eigener Aussage als einer der ersten eine betriebseigene Kita eingerichtet, die „Provi-Pänz“, eine U-3-Betreuung. Seit 2004 gibt es die. Inzwischen haben viele Düsseldorfer Unternehmen, die über eine entsprechend große Anzahl von Mitarbeitern verfügen, ähnliche Einrichtungen aufgebaut.
Bei der Provinzial endet die Kinderbetreuung nicht an der Kita-Tür. Wer sein Kind mal nicht betreut bekommt, der bringt es mit zur Arbeit und loggt sich an dem Tag im Eltern-Kind-Büro ein. Dort gibt es einen Spielbereich und einen Still-Sessel. Zu der Möglichkeit passt, dass im Parkhaus sechs besonders nahegelegene Plätze bis 9 Uhr morgens für Mitarbeiter mit Anhang reserviert sind. „Und was die Arbeitszeiten angeht“, sagt Sprecher Christoph Hartmann, „haben wir, glaube ich, alle denkbaren Modelle“. So arbeiten derzeit 415 Mitarbeiter in Teilzeit.
Und nicht ausdrücklich für Familien gedacht, aber auch von ihnen oft genutzt, ist der hauseigene Textil-Pflege-Service. Zwei Mal wöchentlich können die Mitarbeiter ihre dreckige Wäsche mitbringen und erhalten sie ein paar Tage später sauber zurück. Gleichwohl nicht umsonst, sondern zum üblichen Marktpreis, aber mit leichtem Rabatt.