Unternehmen aus Düsseldorf Die SMS Group erhält mehr Aufträge

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Spezialanlagenbauer setzt den positiven Trend von 2018 fort. In der Stahlproduktion baut das Unternehmen auf grüne Technologien. Spekulationen um eine Verlagerung des Firmensitzes erteilte SMS eine Absage.

 SMS-Geschäftsführer Burkhard Dahmen freut sich über das gute Ergebnis seines Unternehmens.

SMS-Geschäftsführer Burkhard Dahmen freut sich über das gute Ergebnis seines Unternehmens.

Foto: Anne Orthen (ort)

Die SMS Group hat das Geschäftsjahr 2018 mit einem deutlichen Gewinnplus abgeschlossen. Das Ergebnis vor Steuer stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16,6 Prozent auf 27 Millionen Euro. „Ich freue mich, dass wir den positiven Trend von 2018 haben fortsetzen können“, erklärt Torsten Heising, Finanzchef des Düsseldorfer Traditionsunternehmens. Der Umsatz des Konzerns ging allerdings im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent leicht auf rund 2,8 Milliarden Euro zurück. „Dies ist insbesondere auf die niedrigeren Auftragseingänge der Vorjahre zurückzuführen.“ Positiv hat sich hingegen der Auftragseingang entwickelt. Dieser stieg um 7,6 Prozent auf fast 3,1 Milliarden Euro. „Besonders erfreulich ist, dass wir im Bereich Service weiter zulegen konnten und unserem Ziel von einem Drittel am Gesamtumsatz weiter nähergekommen sind“, so Heising weiter.

Die Zahl der Mitarbeiter ist 2018 allerdings um drei Prozent auf knapp unter 14.000 zurückgegangen. Diese Tendenz werde sich auch im laufenden Jahr fortsetzen, so SMS-Geschäftsführer Burkhard Dahmen. Allerdings seien das keine Entlassungen, sondern natürliche Abgänge wie Pensionierungen. „Was den Standort Düsseldorf anbetrifft, bauen wir hingegen eher Personal auf“, so Dahmen weiter. Gleichzeitig erteilte er Gedankenspielen um eine Verlagerung des Firmensitzes von Düsseldorf nach Mönchengladbach eine Absage.

Die SMS Group hat auch ambitionierte Ziele beim Klimaschutz. So baut der Konzern auf eine CO2-neutrale Stahlproduktion. So soll dort der Kohlenstoff künftig durch Wasserstoff ersetzt werden. Als Abfallprodukt entstünde dann nicht CO2, sondern Wasser. Für die Herstellung von Wasserstoff wird allerdings Strom benötigt. „Mithilfe erneuerbarer Stromquellen kann man aber ‚grünen Wasserstoff’ gewinnen, wodurch eine nahezu CO2-freie Rohstahlproduktion möglich ist“, erklärt Hans Ferkel, Technologie-Chef bei SMS.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist SMS ein Joint Venture mit DP World aus Dubai, einem der größten Hafenbetreiber der Welt, eingegangen. DP World hat bei diesem Joint Venture den Bau einer Pilotanlage zur Abfertigung von ultragroßen Containerschiffen mit über 20.000 Containern in Auftrag gegeben. Diese Anlage soll rechtzeitig zur EXPO 2020 in Dubai in Betrieb gehen. „Statt Container aufeinander zu stapeln, haben wir ein Schubladen-System entwickelt“, erklärt SMS-Chef Dahmen.

„Damit erreichen wir eine dreifache Effizienzsteigerung.“ Denn statt bislang sechs oder sieben Container könnten dann „zwölf, dreizehn oder mehr wie in einer Art Hochregal-Lager übereinander gelagert werden“. So könne man die unteren Container bewegen, ohne erst die oberen wegzunehmen. „Dieses Verfahren steigert nicht nur die Schnelligkeit, sondern bietet sich auch dort an, wo es aus geographischen Gründen nicht möglich ist, in die Breite zu bauen“, so Dahmen.

Für das Jahr 2019 rechnet das Unternehmen mit einer Fortsetzung des positiven Trends. „In Bezug auf den Auftragseingang haben wir unsere Erwartungen auch im Vergleich zur ursprünglichen Planung nach oben korrigiert“, erklärt der Finanzchef Heising. „So gehen wir von einem Auftragsvolumen von deutlich über drei Milliarden Euro aus.“ Auch beim Umsatz des Unternehmens sei der positive Trend deutlich zu spüren, so dass dieser im laufenden Jahr wieder die Drei-Milliarden-Marke überspringen dürfte.

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