Seniorensport in Düsseldorf Beim ART gibt’s für Basketballer keine Altersgrenze

Düsseldorf · Das Hobbyteam „Wenn alle da sind“ trainiert jede Woche. Das Besondere dabei: Viele der aktiven Basketballer sind über 70 Jahre alt.

 Jeden Mittwoch trifft sich die Mannschaft in der Sporthalle des Humboldt-Gymnasiums.

Jeden Mittwoch trifft sich die Mannschaft in der Sporthalle des Humboldt-Gymnasiums.

Foto: Endermann, Andreas (end)

„Geh rüber. Spiel den Ball. Der Torsten steht frei.“ Lautstark gibt Heiner Büssing auf dem Feld Anweisungen an die Mannschaftskollegen. Und die setzen um, was er sagt. Der Ball landet im Korb. „Sehr schön, geht doch“, lobt der 78-Jährige und läuft zurück in die Verteidigung.

Über 30 Jahre war Heiner Büssing Abteilungsleiter der Basketballer beim ART Düsseldorf. Früher hat er selber in der ersten Bundesliga gespielt. Die Zeiten sind mit seinen nun 78 Jahren natürlich vorbei, doch einmal in der Woche stellt sich der passionierte Basketballspieler noch aufs Feld. Büssing leitet das Senioren-Hobbyteam „Wenn alle da sind“ beim ART, das sich wöchentlich immer mittwochs in der Sporthalle des Humboldt-Gymnasiums trifft. Entstanden ist die Gruppe aus einer Ü40-Mannschaft, die in den 70er- und 80er-Jahren alleine 13 Deutsche Meisterschaften im Seniorenbasketball eingefahren hat.

„Auf dem Papier sind aktuell ca. 40 Leute angemeldet. In den meisten Fällen haben wir um die 14 oder 15 Spieler zur Verfügung“, erklärt Büssing. Dabei sind viele der aktiven Basketballer des Hobbyteams über 70 Jahre alt. So wie Peter George. Der 74-Jährige war zwischen 1971 und 1997 Schiedsrichter in der Basketball-Bundesliga, pfiff in diesem Zeitraum über 800 Partien. Heute hält sich der Rentner im Seniorenteam des ART fit.

„Wir haben auch einige jüngere Spieler dabei. Aber das verträgt sich alles. Ich bewege mich natürlich nicht mehr so viel und schnell wie manch anderer hier, aber das ist schon okay“, ergänzt Heiner Büssing mit einem Lachen. Dafür kann der Ex-Bundesligaspieler mit seiner Erfahrung Tipps und Anweisungen an die anderen Mitspieler geben. In der Pause an der Seitenlinie, aber auch lautstark auf dem Feld. Da dirigiert er das Team. Die Spiele untereinander laufen fair ab, Fouls gibt es fast keine. Das Tempo kann sich aber durchaus sehen lassen. Auch beim Kampf um die Rebounds wird sich unterm Korb nichts geschenkt. Und selbst wenn eigentlich der Spaß im Vordergrund steht,  will natürlich niemand gern als Verlierer vom Feld gehen. Immerhin hat so gut wie jeder aus dem Hobbyteam im Verein Basketball gespielt, einige in höheren Ligen. Da wird der Ehrgeiz nicht einfach ausgeknipst.

Das erkennt man auch sofort, wenn man Jonas während der Spiele beobachtet. Der 47-Jährige freut sich über jeden gelungenen Wurf und ärgert sich, wenn sein Team auf der anderen Seite Treffer kassiert. Auch Jonas hat zu seiner aktiven Zeit in höheren Ligen Basketball gespielt.

Jetzt freut er sich zumindest einmal in der Woche noch auf dem Feld stehen zu können. „Für viele passt neben Beruf und Familie kein Ligabetrieb mehr in den Zeitplan. Hier können wir einfach ein bisschen zocken. Und Heiner kümmert sich hier ja super um die Gruppe und hält alles zusammen“, lobt er den unermüdlichen Einsatz des Mannschaftsleiters.

Für Heiner Büssing steht neben dem zweistündigen Spielen eine weitere Sache im Mittelpunkt: die Gemeinschaft. „Da achten wir sehr drauf, und das ist uns auch ganz besonders wichtig.“ Deshalb geht es im Anschluss an die Zeit auf dem Basketballfeld noch gemeinsam in eine Kneipe.

Das hat Tradition, erklären die Männer. Darüber hinaus kommen weitere Aktivitäten wie Grillfeste, ein Besuch auf der Kirmes oder gemeinsame Reisen dazu. „Wir sind ein bunter Haufen mit Spielern aus Deutschland, Japan, Mosambik, Serbien, Venezuela. Wer eine Möglichkeit zum Basketballspielen sucht, der ist bei uns herzlich willkommen.“

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