Empfehlung bei der Rheinkirmes Düsseldorf Schützenverein St. Sebastianus rudert bei Partyhit „Layla“ zurück

Düsseldorf · Die Sexismusdebatte um den Partysong „Layla“ geht weiter. Nachdem die St. Sebastianus Schützen das Lied zunächst auf der Rheinkirmes verboten hatten, rudern sie nun zurück. Lediglich für das Festzelt gebe es ein Verbot, für die Schausteller habe man indes eine Empfehlung ausgesprochen.

 Die Düsseldorfer Schützen rudern in Sachen „Layla“ zurück.

Die Düsseldorfer Schützen rudern in Sachen „Layla“ zurück.

Foto: dpa/Jana Bauch

Die Sexismusdebatte um den Partysong „Layla“ zieht immer größere Kreise. Zunächst hatte der Vorstand der St. Sebastianus Schützen beschlossen, den Ballermann-Hit auf der Rheinkirmes zu verbieten. „Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört - nur nicht auf unseren Festplatz“, sagte Schützen-Chef Lothar Inden. Doch nun rudern die Schützen zurück.

Kirmes-Organisator Thomas König erläuterte, dass das Verbot des Schützenvereins für das Festzelt der Schützen gelte und an die Schausteller lediglich eine Empfehlung gegangen sei, das Lied nicht zu spielen. Warum an diesem Stück jetzt ein Exempel statuiert werden solle, erschließe sich ihm persönlich nicht ganz, bekannte er. „Der Gangster-Rap ist deutlich frauenfeindlicher. Meine Kinder haben mich für bekloppt erklärt.“

Zu Wochenbeginn war bekanntgeworden, dass „Layla“ auf dem Würzburger Kiliani-Volksfest auf Drängen der Stadt nicht gespielt werden darf. Ein Stadtsprecher sagte, als Veranstalter des Volksfestes habe man den Festzeltbetreiber darum gebeten.

DJ Robin kann die Aufregung nicht verstehen, in dem Lied gebe es keinen Sexismus. „Früher haben die Leute ‚Skandal im Sperrbezirk‘ gesungen oder ‚Wir fahren in den Puff nach Barcelona‘“, zitierte ihn die „Bild“-Zeitung. „Natürlich ist das Lied sexistisch“, sagte Musikfachmann Michael Fischer von der Universität Freiburg. Dass die Protagonistin des Videoclips offensichtlich ein Mann in High Heels, schwarzem Minirock und mit blonder Perücke ist, ändere nichts am Charakter des Liedes. Dies sei jenseits von Ironie oder Transaspekten.

(kag/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort