Krieg in der Ukraine Düsseldorf schickt tonnenweise Spenden in die Ukraine

Düsseldorf · Ein Transport mit Sachspenden ist am Dienstag losgefahren, um Güter in Düsseldorfs ukrainische Partnerstadt Czernowitz zu bringen – nicht der einzige. Nach wie vor werden Lebensmittel und andere Ding dringend gebraucht.

 Oberbürgermeister Stephan Keller und die Generalkonsulin der Ukraine, Iryna Shum, verabschiedeten auf dem Messegelände einen Lkw mit Sachspenden nach Czernowitz.

Oberbürgermeister Stephan Keller und die Generalkonsulin der Ukraine, Iryna Shum, verabschiedeten auf dem Messegelände einen Lkw mit Sachspenden nach Czernowitz.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Mehr als zwei Monate nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine laufen die Hilfsaktionen für Flüchtlinge aus dem Land auf Hochtouren. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) verabschiedete am Dienstag zusammen mit der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Shum einen weiteren Hilfstransport, der nun in Düsseldorfs neue Partnerstadt Czernowitz unterwegs ist. Dort kommen massenhaft Binnenvertriebene an, die aus noch stärker umkämpften Teilen des Landes in die westukrainische Stadt flüchten. Aktuell muss Czernowitz nach Angaben der Stadt Düsseldorf rund 60.000 zusätzliche Personenmitversorgen.

„Es ist eine große Herausforderung für die Stadt, Lebensmittel und andere notwendige Güter für diese vielen Menschen bereitzustellen“, sagt Generalkonsulin Iryna Shum. Hinzu komme, dass die vergleichsweise sichere Stadt als Hub für die Weiterverteilung von Hilfsgütern genutzt wird. Shum verweist darauf, dass aktuell viele Menschen wieder in ihr Heimatland zurückkehren, wo sie ihre Häuser oftmals zerstört und geplündert vorfinden. „Es werden viele Dinge benötigt, nicht nur Lebensmittel, auch Haushaltswaren und elektrische Geräte.“

Insgesamt stellten die in der Ukraine tätigen Hilfsorganisationen einen Rückgang der Sachspenden fest. „Die Welle der humanitären Hilfe lässt allmählich nach“, sagt Shum. Tatsache sei aber, dass gut sortierte Hilfsgüter weiter dringend gebraucht werden – etwa für die unzähligen ukrainischen Kinder auf der Flucht.

Oberbürgermeister Keller hatte sich im April mit der Bitte an Düsseldorfer Unternehmen gewandt, Czernowitz finanziell oder mit Sachspenden zu unterstützen. Bisher wurden laut Stadt mehr als 162.000 Euro gespendet, von denen beispielsweise 22 Tonnen Nudeln, 22,5 Tonnen Mehl und rund zehn Tonnen Windeln und Feuchttücher gekauft und gesondert nach Czernowitz transportiert wurden. An Sachspenden kamen große Mengen Speiseöl, Tee, Wasserkocher sowie Waschmaschinen, Hygieneprodukte oder Zelte an.

Unterdessen läuft in Düsseldorf selbst die Registrierung geflüchteter Menschen weiter. Allein am vergangenen Wochenende wurden 378 biometrisch registriert und 515 neue Aufenthaltstitel erteilt, wie die Stadt mitteilte. Das Land hatte kurzfristig fünf sogenannte PIK-Stationen bereitgestellt, die für die Erfassung gebraucht werden. Insgesamt sind in Düsseldorf bisher mehr als 6000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine biometrisch registriert worden.

Am 1. Juni ist für ihre Sozialleistungen nicht mehr die Stadt zuständig, sondern das Jobcenter. Die biometrische Registrierung vor diesem Datum sei eine Priorität der Verwaltung, sagte die zuständige Dezernentin Miriam Koch. Täglich kommen aktuell rund 60 Menschen aus der Ukraine neu in Düsseldorf an.

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