Hilfsorganisation in Düsseldorf Sattmacher retten 5000 Eier für Bedürftige

Von Verena Kensbock · 5000 Hühnereier sind eine ganz schöne Menge. Die haben Aktivisten einer Hilfsorganisation jetzt von einem Bauernhof abgeholt, sie wären dort weggeworfen worden. Jetzt wird daraus Essen für Bedürftige in Düsseldorf gekocht, geschnibbelt und gebacken.

 Freuen sich über die 5000 Eier: Klaus Plieninger von den Altstadtengeln sowie Kaj Binder und John Scharer von den Sattmachern (v.l.).

Freuen sich über die 5000 Eier: Klaus Plieninger von den Altstadtengeln sowie Kaj Binder und John Scharer von den Sattmachern (v.l.).

Foto: Initiative Sattmacher/Kaj Binder

Nicht alles im Leben ist planbar, auch nicht auf einem Bauernhof. So hat ein landwirtschaftlicher Betrieb in Willich aktuell eine ganze Menge Eier über – 5000, um genau zu sein. Damit der ungeplante Überschuss an frischen Eiern nicht in der Mülltonne landet, hat die Initiative Sattmacher eine Rettungsaktion gestartet.

Am Samstag holten Kaj Binder und weitere Helfer die Hühnereier ab und brachten sie nach Düsseldorf. Hier sollen sie Bedürftigen zugutekommen – dafür sorgt der Verein Altstadtengel. „Hausfrauen und Studenten, Mütter und Rentner kochen nun alle Eier ein, machen Eiersalate, schmieren Eierbrötchen“, sagt Kaj Binder. „Eine Frau will alleine 300 Eier hart kochen.“ Die Speisen gehen dann etwa in Obdachlosenunterkünfte und ein Mutter-Kind-Hotel für wohnungslose Mütter.

„Das ist für uns als Sattmacher historisch, so eine große Menge an Lebensmitteln“, sagt der 32-Jährige. „Wir haben schon mal eineinhalb Tonnen Nudeln gerettet, weil sie auf der Verpackung nicht richtig markiert waren, die wären sonst weggeschmissen worden.“

Seit April 2020 ist Binder der Sattmacher. „Das hat sich alles in der Corona-Krise entwickelt“, sagt er. Seinen Job als Tanzpädagoge und Fitnesstrainer hatte er in dieser Zeit pausiert, um etwas Neues auszuprobieren und als landwirtschaftlicher Helfer auf einem Hof in Kaarst begonnen. „Dabei habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie viele Lebensmittel übrig bleiben. Gleichzeitig gibt es so viele Menschen, bei denen das Essen knapp ist.“

Die Idee, die sich daraus entwickelt hat: Das Gemüse soll vom Acker direkt an die Bedürftigen gehen. Die frischen Kartoffeln, Rüben und Salate, die er auf den Höfen einsammelt und auch selbst auf einem Acker anbaut, spendet er dann an Düsseldorfer Hilfsorganisationen wie den Gutenachtbus, die Armenküche und die Altstadtengel.

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