Talk im Düsseldorfer Andreas-Quartier RP-Chefredakteur Moritz Döbler im Gespräch mit Heribert Klein

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Netzwerker Heribert Klein hatte schon einige interessante Talk-Gäste bei seinem „Kaffeeklatsch“ in der Altstadt: Oberbürgermeister Stephan Keller, den Dominikaner-Prior Elias Füllenbach und die Sterne-Koch-Legende Dieter Müller zum Beispiel. Am Donnerstagnachmittag begrüßte er den RP-Chefredakteur Moritz Döbler zum lockeren Austausch vor ausverkauftem Haus.

 Der RP-Chefredakteur Moritz Döbler (l.) im Gespräch mit Heribert Klein im Mutter-Ey-Café in der Altstadt

Der RP-Chefredakteur Moritz Döbler (l.) im Gespräch mit Heribert Klein im Mutter-Ey-Café in der Altstadt

Foto: Anne Orthen (orth)

Der Netzwerker und langjährige Unicef-Botschafter Heribert Klein kennt den Chefredakteur der Rheinischen Post, Moritz Döbler, schon eine Weile. Trotzdem hatte er nicht damit gerechnet, dass es so zügig klappte mit einem „Kaffeeklatsch“ im Café Mutter Ey in der Altstadt. Das passiert bei dieser Veranstaltung: Klein interviewt vor Publikum einen prominenten Gast – recht ungezwungen auf Barhockern samt Stehtisch, es geht um Privates und Berufliches. „Geboren wurde ich in Wuppertal, aber ich wurde sofort in einen Vorort von München ‚verschleppt‘, dann ging es kurzzeitig nach Meerbusch, aufgewachsen bin ich schließlich in Detmold in Ostwestfalen“, erzählte der 57-jährige Chefredakteur von seinen ersten Lebensjahren. Später habe er BWL studiert, etwas „Handhabbares, Verwertbares“, am Journalismus habe ihn die Vorstellung interessiert, unterwegs zu sein, zu reisen, Menschen kennenzulernen. Nach einigen beruflichen Stationen wie etwa bei der Nachrichtenagentur „Reuters“ und beim „Tagesspiegel“ wurde Döbler 2020 Chefredakteur der „Rheinischen Post“.

Als Heribert Klein beim „Kaffeeklatsch“ am Donnerstag Döbler zu seinen Hobbys befragte, antwortete dieser: „Wenn der Beruf etwas ist, was einen mit großer Leidenschaft erfüllt, dann gehen Freizeit und Job nahtlos ineinander über.“ Früher sei er viel gelaufen, auch Marathons, er habe auch gegolft, „leider eher schlecht“, aber so richtig komme er zu diesen Hobbys aus zeitlichen Gründen nicht mehr. Er schaffe es aber regelmäßig ins Schauspielhaus oder in die Kunstmuseen der Stadt. Die Weltpolitik war ebenfalls Thema – der Ukraine-Krieg, die Rolle Chinas, Europas Chancen, unabhängig vom Gas Russlands zu werden, Deutschlands Schuldenquote. Döblers Meinung zur Medienlandschaft interessierte Klein noch. „Die Zeitung ist ein Kulturgut, etwas sehr Schönes“, sagte der RP-Chefredakteur. „Am Ende ist die Darreichungsform – ob gedruckt oder digital – aber nicht relevant, sondern der Inhalt.“ Das Publikum hörte aufmerksam zu und ließ sich vom lauten Rauschen der Kaffeemaschine nicht irritieren. Zurück zu Düsseldorf, der neuen Heimat von Moritz Döbler: Wohin mit dem Opernhaus? „Es muss ein markanter Ort und ein markantes Bauwerk werden“, meinte Döbler, der bislang noch nicht in der Oper war. „Das wünsche ich mir für Düsseldorf: Dass die neue Oper Menschen in die Landeshauptstadt zieht.“

Am 20. März schlüpft Moritz Döbler wieder in die Rolle des Interviewers. Beim Ständehaus-Treff im Foyer des Museums K21 wird er den Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) interviewen. Döbler traf schon viele Spitzenpolitiker und flog auch im „Kanzler-Flieger“ – als Journalist reiste er häufig in Regierungsdelegationen mit, unter anderem bei Angela Merkel und Gerhard Schröder. „Ich finde Politik ausgesprochen spannend, ich würde aber nie auf die Idee kommen, es machen zu wollen“, sagte Döbler.

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