Karneval in Düsseldorf Die Rolli-Tribüne am Zoch wird erstmals überdacht

Düsseldorf · 2023 können wieder 20 Menschen seiner Moderation lauschen und dabei die technischen Gerätschaften aus dem Stadion nutzen. Insgesamt bietet die Tribüne 120 Steh- und Bankplätze sowie eine Rampe für 30 Personen im Rollstuhl. Neu ist, dass die Tribüne ein Dach erhält.

Hans-Josef und Rita Girps (vorn) mit den Initiatoren (v.l.) Patric Fedlmeier (Provinzial), Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, CC-Sprecher Hans-Peter Suchand, Ellen Petry (LVR), Stefan Felix (Fortuna) und Blindenreporter Frank Breuers

Hans-Josef und Rita Girps (vorn) mit den Initiatoren (v.l.) Patric Fedlmeier (Provinzial), Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, CC-Sprecher Hans-Peter Suchand, Ellen Petry (LVR), Stefan Felix (Fortuna) und Blindenreporter Frank Breuers

Foto: RP/Christopher Trinks

Frank Breuers ist geübt darin, anderen Menschen seine Augen zu leihen. Als ehrenamtlicher Blindenreporter kommentiert und beschreibt er die Spiele von Fortuna Düsseldorf so detailliert, dass auch blinde und sehbehinderte Fans das Geschehen auf dem Platz live mitverfolgen können. Seit beim Rosenmontagszug 2014 erstmals eine eigene Tribüne für Rollstuhlfahrer und Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen aufgebaut wurde, ist Breuers auch dort für die Live-Kommentierung im Einsatz.

„Auch wenn der Zug eine ganz andere Herausforderung als ein Fußballspiel darstellt und viele Stunden Vorbereitung beansprucht“, sagt Breuers. „Man muss alle Wagen kennen und wissen, welches Motto oder welche Gruppe dahinterstehen. Gerade bei den Tanzgruppen weiß man vorher nie, was die sich Akrobatisches ausgedacht haben. Das dann live zu beschreiben, ist wahnsinnig schwierig.“

2023 können wieder 20 Menschen seiner Moderation lauschen und dabei die technischen Gerätschaften aus dem Stadion nutzen. Insgesamt bietet die Tribüne 120 Steh- und Bankplätze sowie eine Rampe für 30 Personen im Rollstuhl. Neu ist, dass die Tribüne ein Dach erhält. Mit der Provinzial hat die LVR-Initiative „Karneval für alle“ zudem einen neuen Kooperationspartner gewonnen, womit die Finanzierung im niedrigen, fünfstelligen Bereich auch 2024 gesichert ist. Die Versicherungsgesellschaft übernimmt jedes Jahr unentgeltlich ebenfalls die Versicherung des Rosenmontagszugs für das Düsseldorfer CC.

Zuvor wurde die Tribüne zur Hälfte aus Zahngold-Spenden der AOK finanziert. Auch die Stadt war bereits einige Male bei finanziellen Lücken eingesprungen. Um Inklusion im Karneval zu ermöglichen, brauche es solche barrierefreien, geschützten Räume dringend, sagt LVR-Projektleiterin Ellen Petry.

Das ermöglicht auch Hans-Josef Girps, den Rosenmontagszug seit Jahren hautnah miterleben zu können. „Dafür möchte ich mich bedanken. Für alle Menschen im Rollstuhl oder mit Beeinträchtigungen ist das eine riesige Freude“, sagt der Rollstuhlfahrer, der stets von seiner Frau Rita begleitet wird.

Info Karten für die Zoch-Tribüne können kostenlos beim LVR unter der Mail-Adresse karneval-fuer-alle@lvr.de geordert werden. Alle weiteren Infos zum Thema Inklusion im Karneval finden sich unter der Internetseite www.karneval-fuer-alle.lvr.de.

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