Tunnel in Düsseldorf Rheinufertunnel benötigt Strom für 260.000 Euro

Düsseldorf · Eine umfangreiche Technik sorgt für die Sicherheit und den reibungslosen Ablauf in den unterirdischen Röhren des Rheinufertunnels. Das lässt sich die Stadt Düsseldorf einiges kosten.

 Klaus Marliani (l.) und Andreas Schmitz im „technischen Herz“ des Rheinufertunnels, das normalerweise unbesetzt ist.

Klaus Marliani (l.) und Andreas Schmitz im „technischen Herz“ des Rheinufertunnels, das normalerweise unbesetzt ist.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Der Rheinufertunnel wird derzeit jede Nacht zwischen 21 und 5 Uhr gesperrt, weil für rund 780.000 Euro das Strömungsmesssystem erneuert wird. Das System steuert den Luftaustausch in den Röhren und bekommt unter anderem 12,5 Kilometer neue Leitungen. Andreas Schmitz, bei der Stadt zuständig für die Unterhaltung und Sanierung aller Brücken und Tunnel, geht davon aus, dass die Arbeiten in etwa zwei Wochen abgeschlossen sind. Das Strömungsmesssystem ist aber nur ein kleiner Teil der Technik, die für den Tunnelbetrieb laut Schmitz „eine große Herausforderung“ ist und für die die Stadt viel Geld in die Hand nimmt.

Die Betriebskosten für die Bauwerksprüfung und die Wartung des im Jahr 1993 eröffneten und insgesamt 1,9 Kilometer langen Tunnels belaufen sich auf rund 600.000 Euro im Jahr. Hinzu kommen 260.000 Euro Stromkosten jährlich. Während das Bauwerk rund 100 Jahre standhält, könnte Bauingenieur Schmitz die Technik viel häufiger modernisieren. „Mit der Betriebstechnik ist es wie zu Hause mit dem eigenen Computer – die Technik schreitet so schnell voran, dass es immer etwas Neues gibt.“ Deshalb wird es im Tunnel auch etwas zu tun geben, wenn die insgesamt 72 Lüfter mit dem neuen Messströmungssystem gesteuert werden: Allein die vorgesehene Umstellung auf eine LED-Beleuchtung würde etwa zwei Jahre dauern.

Das technische Herz des Rheinufertunnels liegt auf Höhe der Rheinkniebrücke, ein Stockwerk unter der Erde. Eine Eisentür sichert den quadratischen Raum, vor allen vier Wänden stehen dicke Schränke, in denen sich die Technik versteckt. In der Mitte steht ein Schreibtisch mit einem Monitor, der aber ausgeschaltet ist, denn ein Mensch ist nur bei Störungen oder den zweimal im Jahr stattfindenden Wartungen vor Ort nötig. Ansonsten sorgt hier die Technik ganz alleine für Sicherheit und den reibungslosen Ablauf in den Röhren. Alle Informationen dafür, unter anderem aufgenommen von den mehr als 80 Kameras oder ausgewertet von dem Strömungsmesssystem, kommen in der Verkehrsleitzentrale an der Düsseldorfer Straße zusammen. Sollte es einmal Probleme mit der Stromversorgung in dem Tunnel geben, könnten Batterien für 15 Minuten die Notversorgung aufrechterhalten. Sowohl der Batterieraum als auch die Stromversorgung befinden sich wiederum wie das technische Herz selbst unterirdisch in den langen Fluren unterhalb der Rheinkniebrücke.

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