Nach Großandrang am Wochenende Verweilverbot für die Düsseldorfer Altstadt

Düsseldorf · Die Stadt Düsseldorf will massive Einschränkungen für die Altstadt erlassen. Sie sollen einen erneuten Besucheransturm am kommenden Wochenende verhindern. Die Polizei wird ihre Präsenz erhöhen.

Düsseldorf: Frühlingshaftes Wetter lockt trotz Corona-Pandemie
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Foto: Endermann, Andreas (end)

Die Stadt Düsseldorf reagiert mit massiven Einschränkungen für den Altstadtbesuch auf den Massenansturm vom Wochenende. Für das kommende Wochenende sollen eine ganze Reihe von neuen Regeln gelten. Sie sollen auch Auswärtige vom Besuch abschrecken. Bei einer Pressekonferenz am Montagnachmittag wurden die Pläne vorgestellt.

Das ist geplant:

  • Ein Verweilverbot wird erlassen In der Altstadt soll gelten: nur gehen, nicht niederlassen. Picknicks oder Eisessen im Sitzen sind damit untersagt. Die Regelung gilt im Gebiet der Maskenpflicht.
  • Die Maskenpflicht wird ausgeweitet Ein Mundnasenschutz muss nicht nur im bisher geltenden Bereich in der Altstadt getragen werden. Das Gebiet wird ausgeweitet von den Rheinterrassen im Norden bis zur Dreieckswiese vor dem KIT. In dieser Zone gilt auch das Verweilverbot.
  • Die Freitreppe am Burgplatz bleibt vorerst gesperrt
  • Die Autozufahrt zum Mannesmannufer wird gesperrt Dies soll unter anderem die Autoposer-Szene fernhalten. Außerdem hatten viele Auswärtige ihre Autos unzulässigerweise an der Promenade abgestellt.
  • Es gibt ein Krisengespräch über den Carlsplatz Auch auf dem Markt war es aus Sicht der Stadtverwaltung viel zu voll. Mit der Marktleitung soll darüber gesprochen werden, wie das Hygienekonzept besser eingehalten werden kann. Ordnungsdezernent Christian Zaum droht damit, dass auch dort sonst Verbote erlassen werden.

Der Leiter des Corona-Krisenstabs, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, und Ordnungsdezernent Christian Zaum zeigten sich besorgt von den Geschehnissen am Wochenende. Hintzsche warnte davor, dass die britische Mutation in Düsseldorf auf dem Vormarsch sei. Sie gilt als erheblich ansteckender.

Bis zum Wochenende sei er der Meinung gewesen, dass Düsseldorf trotzdem auf einem guten Weg sei. „Wir dürfen unseren Vorteil jetzt nicht verspielen“, warnte Hintzsche. „Wenn die Bevölkerung sich nicht vernünftig verhält, müssen weitere ordnungspolitische Maßnahmen erlassen werden.“

Ordnungsdezernent Zaum räumte ein, man habe einen solchen Ansturm auf die Altstadt am Wochenende nicht kommen sehen. Der Außendienst des Ordnungsamts, der OSD, sei zwar mit verstärkter Präsenz unterwegs gewesen, habe die Lage aber nicht mehr unter Kontrolle bringen können.

Mehr als 300 Ordnungswidrigkeitsverfahren seien eingeleitet worden, allerdings sei auffällig gewesen, dass es dabei oft zu Diskussionen oder aggressivem Verhalten gekommen sei. Für das kommende Wochenende kündigte Zaum eine verstärkte Polizeipräsenz an.

Die vom Ordnungsamt aufgenommenen Personalien von Samstag zeigten dem Dezernenten zufolge, dass 60 bis 70 Prozent der Altstadtbesucher aus dem Umland kamen. Die Einschränkungen, die die Stadt nun erlassen will, sollen ein Zeichen setzen, dass ein Ausflug in die Altstadt derzeit nicht erwünscht ist. Anfang der kommenden Woche wird entschieden, ob die Regeln weiter gelten.

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