Aktion „mähfreier Mai“ Darum sollen Rasenflächen in Düsseldorf seltener gemäht werden
Düsseldorf · Die Stadt Düsseldorf schneidet auf mehr Flächen seltener den Rasen. Schwarz-Grün will einen möglichst mähfreien Mai - von dem auch private Gartenbesitzer überzeugt werden sollen. Doch warum eigentlich?
Ein Umdenken hat in der Stadt zu einem neuen Pflegekonzept für Rasenflächen geführt, etwa in Parks der Stadt. Denn eine weniger oft gemähte Wiese bietet mehr Lebensraum für Insekten. CDU und Grüne hatten nun zudem die Stadtverwaltung aufgefordert, die in Großbritannien verbreitete Aktion „Mähfreier Mai“ vorzustellen und zu bewerten. Auch eine Empfehlung für private Gartenbesitzer konnte sich Schwarz-Grün vorstellen.
So weit geht die Stadtverwaltung in ihrer für den Umweltausschuss am nächsten Donnerstag veröffentlichten Informationsvorlage allerdings nicht. Lediglich auf die generelle Bedeutung von Blühwiesen soll im ersten Halbjahr 2023 auf der städtischen Internetseite und per Flyern hingewiesen werden. Mähempfehlungen für Gartenbesitzer gehen der Verwaltung offenbar zu weit.

Die schönen Düsseldorfer Naturschutzgebiete
Zudem führt die Stadt aus, dass sie selbst seit vielen Jahren einen anderen Umgang mit Wiesen pflegt. Während es noch vor 20 Jahren nahezu ausschließlich Gebrauchsrasen in den Parks gegeben habe, sei nun Landschaftsrasen verbreiteter, der nur zwei Mal im Jahr geschnitten werde.
Gebrauchsrasen dagegen werde sechs bis zehnmal im Jahr geschnitten. „Besonders zu Beginn der Vegetationsperiode ist der Rasenschnitt erforderlich, um den Neuaustrieb zu fördern und so die Belastbarkeit der Rasennarbe zu erhöhen“, führt die Stadt aus.
Düsseldorf - die schönsten kleinen Parks der Stadt
Neben mehr Landschaftsrasen hat die Stadt nach eigenen Angaben „erheblichen Flächenanteil extensiv gepflegter, blütenreicher Wiesen in Parks und auf Friedhöfen angelegt“. In den drei Jahren habe sich die Fläche um 75.000 auf 265.000 Quadratmeter erhöht. Die Wiesen werden laut Stadt erst ab Juni gemäht und „sind wichtiger Lebensraum für Insekten und andere Tiere“.
Als erste Reaktion auf diese Ausführungen hofft Lukas Mielczarek (Grüne) auf noch mehr Engagement der Stadt. Er halte eine öffentliche Kampagne etwa mit Plakaten für sinnvoll, in denen Gartenbesitzern nahegebracht wird, den eigenen Rasen erst nach Mai zu mähen. Zudem könnten mehr öffentliche Rasenflächen seltener geschnitten werden.