Gericht in Düsseldorf Rapper beleidigt Ordnungsamt-Mitarbeiter

Düsseldorf · Der Mann filmte seine Pöbeleien und stellte sie sogar ins Internet. Das Wort „Pisser“ war dabei eine der harmloseren Beschimpfungen.

Vor Gericht: Der Rapper Al Gear mit seinem Anwalt Karl-Matthias Göbel.

Vor Gericht: Der Rapper Al Gear mit seinem Anwalt Karl-Matthias Göbel.

Foto: Wulf Kannegießer

Er fand es offenbar „cool“, als Unbeteiligter bei einer Verkehrsüberwachung einen Mitarbeiter des Ordnungsamtes vielfach als „Pisser“ und „Hurensohn“ zu beleidigen. Und ob das noch nicht ausreicht, filmte der Mann die Szenen mit und verbreitete die Handy-Videos dann auch noch per Internet. Doch gegen einen Strafbefehl über acht Monate Bewährungsstrafe plus 5000 Euro als Buße zog ein Kölner Rapper (34) gestern maulend vors Amtsgericht. „Großer Fehler gewesen“, räumte er hier plötzlich kleinlaut ein.

Als Ordnungshüter an der Mintropstraße im September 2018 die Kennzeichen falsch geparkter Autos fotografierten, habe er befürchtet, auch sein Wagen könnte betroffen sein. „Da bin ich natürlich komplett ausgerastet“, brummelte der Angeklagte. Sein ins Netz gestelltes Video der ganzen Schimpf- und Beleidigungs-Kanonade fand er gestern plötzlich „lächerlich“ und „katastrophal“.

Mit 1000 Euro in bar wollte er sich bei dem übel verunglimpften Stadt-Mitarbeiter „entschuldigen – „falls ich Sie da ‚n bisschen angegriffen hab‘“. Der schwer attackierte Stadt-Mitarbeiter lehnte das aber ab.

Die Richterin senkte die Strafe für den angeblich reumütigen Amateur-Musiker mit 17 Einträgen im Vorstrafenregister dennoch auf sieben Monate Bewährungsstrafe plus Zahlung eines Geldbetrages von 2400 Euro. Und diese Buße darf er jetzt in 100-Euro-Raten abstottern. Denn wie der großspurige Angeklagte auch einräumen musste, kann er von seiner Musik angeblich nicht mal sein Leben finanzieren, sondern ist in manchen Monaten auf das Geld von seiner Freundin angewiesen.

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