Museum in Düsseldorf Projekt des Kunstpalasts ist ein Erfolg

Düsseldorf · Von wegen verstaubt und langweilig: Museum kann auch anders sein. Das will das Museum Kunstpalast in Düsseldorf mit einem neuen Projekt zeigen – mit Erfolg. Zum ersten Termin kamen rund 350 Menschen.

Marco Swoboda, Karol-Monique Westhoff (Henkel-Stiftung), Bürgermeisterin Clara Gerlach und Felix Krämer (Kunstpalast) waren zufrieden.

Marco Swoboda, Karol-Monique Westhoff (Henkel-Stiftung), Bürgermeisterin Clara Gerlach und Felix Krämer (Kunstpalast) waren zufrieden.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Mit „Dein Kunstpalast – Museum für alle“ geht das Kulturinstitut ungewöhnliche Wege, um ein neues Publikum für einen Museumsbesuch zu begeistern. Nun folgten rund 350 Düsseldorfer der Einladung und waren begeistert. Von wegen verstaubt und langweilig: Museum kann auch anders. Der Kunstpalast gehört zu den Häusern, die sich auf die Fahne geschrieben haben, Museum neu zu denken. Neben alten Meistern stehen auch schon mal Auto-Klassiker in den heiligen Hallen oder Claudia Schiffer lässt in einer Ausstellung die Ära der Supermodels Revue passieren. Doch trotz populärer Themen, es gibt sie, die Menschen, die niemals einen Fuß in ein Museum setzen würden. Nicht, weil sie für Kunst und Kultur nichts übrig hätten, sondern weil sie vielleicht tatsächlich glauben, dass die dort gezeigte Kunst verstaubt und langweilig sei.

„Wir möchten mit unserer Initiative Menschen erreichen, die sonst nicht ins Museum gehen“, sagt Felix Krämer, Direktor des Düsseldorfer Kunstpalastes. Die Idee, das Publikum von morgen gewissermaßen vor dessen Haustür im Stadtteil abzuholen, kam an. Zum Auftakt der Reihe „Dein Kunstpalast – Museum für alle“ ging die Einladung an Bewohner aus Friedrichstadt, Ober- und Unterbilk. Wer wollte, konnte sich mit einem Shuttle-Service abholen und zum Museum fahren lassen, um bei freiem Eintritt und Jazz-Sounds durch die Schiffer-Ausstellung „Captivate“ zu schlendern, so wie Familie Sieben

„Wir sind tatsächlich erst durch Corona zu Museumsbesuchern geworden“, sagt Andreas Sieben. Seine Töchter Clara Wolke (9) und Greta Rose (5) sind begeistert. Die beiden zeigen stolz Polaroids von ihrem Gang über den Catwalk, der Teil der Ausstellung ist. Auffällig viele Familien sind gekommen. „Wir nutzen die Chance, um unseren Sohn an Museumsbesuche heranzuführen“, begründet ein Vater, warum er mit seinem Nachwuchs die Einladung angenommen hat.

Andere Besucher nutzen die Gelegenheit, um noch einmal durch die aktuellen Ausstellungen im Kunstpalast und im Forum NRW zu gehen. Barbara Baumann sagt danach: „Ich finde die Initiative sehr gut. Viele glauben, sich eine Ausstellung anzuschauen, wäre langweilig. Wenn auf diese Weise Vorurteile abgebaut werden können, haben Museen bestimmt eine Chance, neue Besucher zu begeistern.“

Deutschlandweit ist Krämers Vorstoß einmalig. „Nur ein Museum in Den Haag setzt ein vergleichbares Konzept seit Jahren erfolgreich um“, sagt der Direktor des Kunstpalastes. Dass der Abend kostenlos war und neben freiem Eintritt auch Getränke und Süßes für kleine Besucher zur Verfügung standen, ist der Fritz-Henkel-Stiftung zu verdanken, die das Konzept gemeinsam mit Felix Krämer entwickelt hat.

Nach dem erfolgreichen Auftakt sollen alle zwei Monate weitere Stadtteile eingeladen werden, den Kunstpalast und das NRW-Forum zu entdecken. Im Januar sind die Quartiere in Holthausen, Garath und Wersten angesprochen.

Anmeldungen und Informationen per Mail an bildung@kunstpalast.de oder unter 0211 56642520.

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