Forum für Trauernde Treffen im ersten Death Café in Düsseldorf

Stadtmitte · Der Tod gehört zum Leben. Und steht im Mittelpunkt der Death Cafés, von denen weltweit immer mehr eröffnet werden, jetzt gibt es das erste in Düsseldorf. Warum es keine Trauergruppe ist.

 Die Initiatoren des Düsseldorfer Death-Cafés:  Simone Bruns (VHS), Norbert Hüsson (Kinderhospiz Regenbogenland), Cornelia Walter (Schauspielhaus, stehend v.l.) und die Trauerbegleiterinnen Christine Kempkes (l.) und Simone Grünheid mit Therapiehund.

Die Initiatoren des Düsseldorfer Death-Cafés: Simone Bruns (VHS), Norbert Hüsson (Kinderhospiz Regenbogenland), Cornelia Walter (Schauspielhaus, stehend v.l.) und die Trauerbegleiterinnen Christine Kempkes (l.) und Simone Grünheid mit Therapiehund.

Foto: Anne Orthen (orth)

Christine Kempkes und Simone Grünheid hatten sich frühzeitig in Position gebracht: Die beiden Trauerbegleiterinnen wollten beim ersten Death Café durch das Programm führen und warteten gespannt auf die Teilnehmer. Am Donnerstagnachmittag fand die erste Veranstaltung dieser Art im Foyer des Schauspielhauses statt. Dabei handelt es sich um eine Initiative der Akademie Regenbogenland in Kooperation mit der Volkshochschule.

Diese ungewöhnliche Initiative konnte sich bereits weltweit etablieren. Das Death Café will in vertrauter Atmosphäre Interessierten ein Forum bieten. Die Idee: Bei Kaffee und Tee können sie über die Themen Sterben, Tod, Trauer und Abschied nachdenken, reden, zuhören und auch lachen.

„Wir sind aber keine Trauergruppe“, stellte Kempkes klar. „Aber Jedermann soll über jedes Thema sprechen können – besonders über das Leben und den Tod.“ Denn Tod und Trauer würden noch sehr stark tabuisiert in der Gesellschaft.“ Grünheid sagte: „Der Tod betrifft ja vermeintlich immer nur die anderen.“

Sie war es, die diese Idee des Death Cafés in Düsseldorf maßgeblich mit nach vorne brachte. „2004 gab es die erste Zusammenkunft dieser Art in der Schweiz, noch mit dem französischen Namen Café Mortel, dann ging die Idee nach England und verbreitete sich unter dem dem englischen Namen über die ganze Welt. 1500 Death Cafés gibt es nun schon weltweit.“

Die Premierenveranstaltung im Schauspielhaus, das das Foyer kostenfrei als öffentlichen Raum zur Verfügung stellt, war ausgebucht. 50 Teilnehmer wollten kommen. „Sarg oder Urne?“ und „Welche Musik soll auf deiner Beerdigung gespielt werden“ – diese beiden Fragen sollten die Teilnehmer an dem Nachmittag besprechen, aufgeteilt in mehrere Gruppen.

Das Angebot ist kostenfrei. Laut Akademie Regenbogenland sind alle herzlich eingeladen, „sich mit Neugierde und Offenheit auf den Weg zu machen, um sich mit dem Leben und der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen“.

Eigene Erfahrungen mit Verlust und Abschied sind keine Voraussetzung für die Teilnahme. Das Death Café soll mehrmals im Jahr stattfinden. Die nächsten Termine sind am 20. April, am 15. Juni und am 16. November – jeweils von 17 bis 18.30 Uhr. Anmeldungen sind über die Akademie Regenbogenland und das Schauspielhaus möglich.

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