Achtung, Kontrolle! Auf dem Radweg gibt es Knöllchen

Meinung | Düsseldorf · Das ist dreist: Steht doch da am Mittwochvormittag ein Auto mitten auf dem Radweg. Bloß gut, dass die Polizei sofort zugegen ist. Aber wozu eigentlich?

 Polizei Radweg

Polizei Radweg

Foto: Düvel

Das ist dreist: Steht doch da am Mittwochvormittag ein Auto mitten auf dem Radweg. Und zwar so, dass er ihn bis auf ein paar Millimeterchen blockiert. Bloß gut, dass die Polizei sofort zugegen ist. 20 Euro kostet das Parken auf dem Radweg, das wird den Fahrer Mores lehren. Ist ja auch brandgefährlich da unten, wo die Radler oft blitzschnell von der Oberkasseler Brücke in Richtung City sausen und dann zur Vollbremsung oder gar zu einem riskanten Ausweichmanöver gezwungen sind.

Aber, ach! Was unser Leser und passionierter Radfahrer (5000 km im Jahr) Andreas Düvel da am Mittwochvormittag gesehen hat, war mitnichten die Strafe fürs Radweg-Ignorieren. Sondern polizeilich angeordnet. Die Beamten, die den Fahrer da zur Kasse baten (ob zu mehr als 20 Euro, ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich), waren zur Tempokontrolle auf der Strecke – und hatten den Schnellfahrer selbst auf den rot markierten Weg gewunken. „Sogar von der Polizei werden die Radwege zweckentfremdet“, schimpft Andreas Düvel.

Die gibt sich einsichtig. Es gebe für die Anhaltekontrolle „womöglich bessere Plätze“, sagte ein Sprecher. „Wir werden die Kollegen diesbezüglich noch einmal sensibilisieren.“ Aber, sagt der Polizeisprecher auch: „Viele Radler bedanken sich gerade an dieser Stelle bei uns für die Tempokontrollen. Die ärgern sich nämlich mehr über die Raser.“

Nun kann man ja vielleicht das eine tun,, ohne das andere zu lassen. Dass ein Radweg kein Mehrzweckstreifen ist, wird sich jedenfalls in den Köpfen der Autofahrer kaum verfestigen, wenn’s selbst die Behörden damit nicht so genau nehmen. Stefani Geihausen

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