Verstärkung für die Landeshauptstadt Polizei stockt Personal auf

Düsseldorf · Die Polizei profitiert von den starken Einstellungsjahrgängen. 208 Berufsanfänger haben sich für die Landeshauptstadt entschieden und sorgen für ein kleines Polster.

 Drei Polizisten gehen in der Altstadt auf Streife.

Drei Polizisten gehen in der Altstadt auf Streife.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die Düsseldorfer Polizei bekommt erstmals wieder echte Verstärkung: Zum 1. September treten 214 neue Beamte ihren Dienst in der Landeshauptstadt an. Dies sind 41 mehr Polizisten als im Lauf der nächsten zwölf Monate aus dem Dienst ausscheiden, weil sie sich in den Ruhestand verabschieden oder die Dienststelle Düsseldorf aus anderen Gründen verlassen werden. „214 neue Kollegen sind schon ein Pfund. Das sind die positiven Auswirkungen der starken Einstellungsjahrgänge“, Sagt Polizeisprecher Andre Hartwich.

Unter den 214 Neuzugängen befinden sich 208 Berufsanfänger, die jung und motiviert seien, ihre Polizeilaufbahn in Düsseldorf zu starten, sagt Hartwich. Sei es im Personen- oder Objektschutzdienst, im Streifendienst der Polizeiinspektionen, bei der Kriminalpolizei oder den Autobahnwachen – das sind üblicherweise die ersten Stationen für Berufsanfänger.

Vor allem der Objektschutz, die Bewachung als besonders gefährdet geltender Einrichtungen wie etwa die Landesregierung, ausländische Botschaften oder die jüdische Gemeinde hat in der Vergangenheit den Polizeinachwuchs eher abgeschreckt. Der Dienst, der typisch für die Landeshauptstadt-Polizei ist, gilt als nicht besonders herausfordernd. Dass nun erstmals seit Jahren wieder mehr Kollegen eingestellt werden als ausscheiden, sei laut Hartwich ein „komfortables Polster“ und habe zur Folge, dass nicht wieder bloß die nötigsten „Löcher gestopft“ werden müssen. Beispielsweise beim Einsatztrupp Prios (Präsenz und Intervention an offenen Szenen und Brennpunkten), den man vor allem im Bahnhofsviertel gerne sieht und in dem es zuletzt massive Engpässe gegeben hatte, weil die ohnehin kleine Truppe auf die Besetzung freier Stellen hatte verzichten müssen. „Jetzt werden wieder mehr Kollegen unterwegs sein, und das ist es, was der normale Bürger sehen möchte“, ist der Polizeisprecher sicher. Ob die „Neuen“ nun aber Prios oder den normalen Wachdienst verstärken werden und ob die Polizeipräsenz nun in der Innenstadt oder den Stadtteilen sichtbarer wird, steht noch nicht fest.

Rund 3000 Beschäftigte arbeiten bei der Polizei in Düsseldorf insgesamt, etwa 2600 davon sind Waffenträger, im Beamtenjargon Polizeivollzugsbeamte, uniformierte Schutz- und nicht uniformierte Kriminalpolizisten. In den vergangenen Jahren musste Polizeipräsident Norbert Wesseler immer wieder mit weniger Personal zurechtkommen. Obwohl er etwa im Jahr 2019 insgesamt 142 neue Beamte begrüßen konnte, blieben unterm Strich 27 Stellen unbesetzt, die es im Vorjahr noch gegeben hatte. Und auch 2018 waren nach der Pensionierungswelle des geburtenstarken 1958er Jahrgangs 20 Beamte weniger als zuvor im Präsidium – trotz 148 Neuzugängen. Die Stellen fehlten nicht nur auf der Straße: Auch einige Kriminalkommissariate, etwa das Jugendkommissariat, mussten auf Personal verzichten. Lediglich beim Staatsschutz und Fachkommissariat für Sexualdelikte wurde aufgrund der Landesvorgaben aufgestockt.

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