30-Meter-Säule für Düsseldorf Stadtteilpolitiker uneins über Einheitsdenkmal

Düsseldorf · In der Bezirksvertretung 3 gibt es geteilte Meinungen über die geplante 30-Meter-Säule am Rhein in Düsseldorf. Am Donnerstag will der Rat darüber entscheiden.

Die Säule soll am Parlamentsufer im Rheinpark Bilk platziert werden.

Die Säule soll am Parlamentsufer im Rheinpark Bilk platziert werden.

Foto: dpa/Marius Becker

Seit Wochen diskutieren Politiker und Bürger über eine Schenkung der Düsseldorfer Künstler Thomas Schönauer und Ralph Richter: Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der deutschen Wiedervereinigung wollen Kostenpflichtiger Inhalt sie der Stadt eine 30 Meter hohe Säule zur Verfügung stellen, die künstlerisch das historische Ereignis thematisiert.

Auch in der Sitzung der Bezirksvertretung 3 (BV3) wurde rege über das geplante Einheitsdenkmal diskutiert. Einige Ortspolitiker waren nicht positiv auf das Kunstwerk gestimmt. Während die CDU das Denkmal grundsätzlich begrüßte, jedoch den geplanten Standort, am Parlamentsufer im Rheinpark Bilk, kritisierte, kam von der Linken und den Grünen mehrheitlich Ablehnung.

Beide Parteien schlossen sich der Empfehlung der Kunstkommission an, die Schenkung an die Stadt nicht anzunehmen, und sprachen sich dafür aus, dass die Bevölkerung in den weiteren Entscheidungsprozess miteinbezogen werden müsse. Das Gremium aus Künstlern und Politikern, das die Politik in Fachfragen beraten soll, hatte Zweifel an der künstlerischen Qualität geäußert.

Dieter Sawalies von den Linken äußerte den Vorschlag, einen Wettbewerb für ein Denkmal auszuschreiben. Thorsten Graeßner von den Grünen regte an, dass ein Denkmal zuvor in der Gesellschaft diskutiert werden müsse.

Missmut kam auch von der SPD. „Dass das Denkmal in der Nähe vom Rheinturm stehen soll, relativiert die Größe der Einheit“, sagte Lutz Goebels. Die meisten Düsseldorfer hätten zudem keinen Bezug zur Einheit. Daher sprach sich Goebels dafür aus, dass die Stadt Begleitmaßnahmen wie etwa Vorträge oder ähnliches anbieten solle. „Es soll ein Kunstwerk von Düsseldorfern für Düsseldorfer sein.“

Im Anschluss an diese Diskussion ließ Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund (SPD) nicht über die ursprüngliche Beschlussvorlage abstimmen, sondern darüber, dass man der Kunstkommission seine Unterstützung ausspreche – dies wurde zunächst mit elf zu sieben Stimmen angenommen. Die Mitglieder der BV3 hatten anschließend jedoch weiteren Diskussionsbedarf.

Somit wurde schließlich noch über zwei Änderungsempfehlungen für die Beschlussvorlage abgestimmt. Der ursprüngliche Beschluss wurde schlussendlich mit den Ergänzungen angenommen, dass man der Stadt empfiehlt, das Denkmal nur dann zu akzeptieren, sollte es an einem anderen Standort aufgestellt und durch ein begleitendes Angebot unterstützt werden.

In der kommenden Ratssitzung am heutigen Donnerstag wird eine Entscheidung erwartet.

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