Schwimmen in Düsseldorf Politik will Zugang zu Schwimmkursen vereinfachen

Düsseldorf · In Düsseldorf einen Schwimmkurs für den Nachwuchs zu bekommen, ist kein leichtes Unterfangen. Die SPD brachte den Vorschlag für einen Schwimmkurs-Navigator schon im Juni ein. Nach langer Beratungszeit haben CDU und Grüne nun einen sehr ähnlichen Antrag gestellt.

Schwimmkurs-Plätze waren in Düsseldorf lange Zeit nur schwer zu bekommen.

Schwimmkurs-Plätze waren in Düsseldorf lange Zeit nur schwer zu bekommen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Nach langer Vorberatungszeit von Schwarz-Grün hat der Sportausschuss am Mittwoch die Verwaltung mit der Entwicklung eines einfacheren Zugangs zu Schwimmkursen beauftragt. Ziel ist es, eine Plattform zu haben, auf der gebündelt die Schwimmkurs-Angebote der Bädergesellschaft sowie der öffentlichen Vereine und Träger zusammengefasst sind, auf der gezielt nach passenden Kursen gesucht und sich angemeldet werden kann. Zuvor mussten Interessierte sich durch die einzelnen Anbieter klicken und hoffen, so an einen der – insbesondere während der Pandemie – raren Plätze zu kommen.

Dadurch ist es in jüngerer Vergangenheit vermehrt zu langen Wartezeiten gekommen, Kurse waren oft sehr schnell ausgebucht. Die Lage hat sich aber inzwischen entspannt. Dies war bereits im Juni Anlass für die SPD, zunächst eine Anfrage zu stellen, um herauszufinden, was die langen Wartezeiten bedinge.

Im Rat wurde später ein Antrag für einen Navigator gestellt, der jedoch zurück in den Sportausschuss verwiesen wurde. In der Sitzung des Ausschusses im August wurde dieser erneut von der SPD eingebracht, jedoch noch mal verschoben – weil CDU und Grüne Beratungsbedarf hatten.

In der jüngsten Sitzung hat nun die Mehrheitskoalition selbst einen Antrag für eine solche Plattform für Schwimmkurse gestellt. Inhaltlich sind die Anträge fast deckungsgleich, weshalb während der Sitzung auch beide zusammengelegt wurden. Einzig die von der SPD präferierte Warteliste wurde gesondert abgestimmt und abgelehnt. Die Idee, auch private Schwimmkursanbieter mit in den Navigator aufzunehmen wurde als eine mögliche Option, aber nicht als Muss mit aufgenommen.

Irritation gab es, als der Antrag der SPD im Verlauf der Sitzung erneut als Haushaltsbegleitantrag eingebracht wurde. Thorsten Graeßner (Grüne) erklärt auf Nachfrage, dass die Arbeitsgruppe, die das gesamtstädtische Schwimmkonzept erarbeitet und sich auch damit befassen wird, bereits aus Bordmitteln finanziert werde, daher „haben wir bewusst keine Gelder dafür veranschlagt“. Erst, wenn Ergebnisse vorliegen, soll über die Finanzierung gesprochen werden. Martin Volkenrath (SPD) kann die Ablehnung nicht verstehen, schließlich müsse die Finanzierung gedeckt sein. Er ärgert sich vor allem über die verlorene Zeit, die seit dem ersten Antrag der SPD vergangen ist.

Ein weiterer Antrag der SPD, die Einführung eines Warmwasserbadetag für Kinder, chronisch Kranke und Behinderte, wurde im Hinblick auf die Energiekosten und Einsparbemühungen abgelehnt. Auch der Vorschlag von Volkenrath, zunächst einmal fachlich durch die Bädergesellschaft prüfen zu lassen, wie hoch die Kosten für temporäre Temperatursteigerungen wären, wurde abgelehnt. „Ärzte und DLRG sehen die Wassertemperaturen nicht kritisch und es gibt warme LVR-Bäder für spezielle Bedarfe“, begründet Graeßner die Entscheidung der Grünen und der CDU gegen den SPD-Antrag.

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