Parkprobleme in Düsseldorf Pempelforter wehren sich gegen „Parkplatzvernichtung“

Düsseldorf · Anwohner aus Gebieten mit Parkdruck fordern in einem Nachbarschaftsbrief, die Verkehrswende müsse mit den Bürgern und nicht gegen sie erfolgen. Ansonsten drohe dem schwarz-grünen Bündnis ein Ende wie Ex-Oberbürgermeister Geisel.

 Mit sogenannten Höflichkeitsschreiben wies die Stadt an der Ehrenstraße auf das neue Parkverbot vor den Garagen hin.  
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Mit sogenannten Höflichkeitsschreiben wies die Stadt an der Ehrenstraße auf das neue Parkverbot vor den Garagen hin. RP-Foto: gaa

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In Pempelfort formiert sich Widerstand gegen den Abbau von Parkplätzen. In einem Nachbarschaftsbrief, der an der Ehrenstraße und Bongardstraße verteilt wurde, wird die Stadt scharf kritisiert. „Wir beobachten ein systematisches Vorgehen zur Vergraulung von Autofahrern und Autofahrerinnen, das stark an Erziehungsmaßnahmen erinnert“, heißt es in dem Schreiben, das von drei Anwohnern unterschrieben wurde.

„In der Franklinstraße wurde das Schrägparken unterbunden. In der Klosterstraße sollen ebenfalls diverse Parkplätze abgeschafft werden. Dieses Vorgehen der Stadt ist mittlerweile offenbar flächendeckend über das ganze Stadtgebiet zu beobachten“, steht in dem Brief, den auch Hans-Joachim Rothmund verfasst hat. Für seine Mitstreiter und ihn ist es „reine Willkür“, dass in der Ehrenstraße und in der Bongardstraße von der Stadt Hinweiszettel an Autos angebracht wurden, die von den Anwohnern auf der Überfahrt vor den eigenen Garagen geparkt wurden (unsere Redaktion berichtete). Die Erklärung der Verwaltung für ihr Handeln zeuge von einer vollkommenen Unkenntnis der örtlichen Verhältnisse. „Es ist für Fußgänger und Fußgängerinnen und natürlich auch für Schulkinder sehr einfach, die Ehrenstraße zu überqueren, weil an mehreren Stellen Überfahrten zu Sammelgaragen vorhanden sind, die ohnehin nicht beparkt werden. Dies kann kein Argument sein, plötzlich alle Garagenzufahrten zur Parkverbotszone zu machen. Stattdessen wird behauptet, dass der Bordstein vor Garagen für Fußgänger abgesenkt sei, damit diese die Straße besser überqueren können. Die Absenkungen sind doch Zufahrten für die Garagen! Warum sollen Eigentümer und Eigentümerinnen nicht vor der eigenen Garage parken dürfen?“, fragen sich die Verfasser des Briefes.

An der Franklinstraße wird laut Stadt das Schrägparken verboten, weil die Feuerwehr im Notfall nicht mehr durchkommt. In dem Brief heißt es dazu: „Die Feuerwehr darf sich doch nicht beschweren, wenn sie nicht durchkommt, weil die Autofahrer in ihrer Not in zweiter Reihe parken. Das Argument für diese Parkplatzvernichtungen ist die Verkehrswende. Diese ist sicherlich notwendig und wird von den Bürgern mitgetragen, aber doch bitteschön mit vernünftigen Strategien.“ Gefordert wird von den Protestlern eine gut funktionierende Rheinbahn, die das Auto weitgehend überflüssig macht. „Das würde der Verkehrswende wirklich helfen.“

Am Schluss des Briefes wird appelliert, die Verkehrswende nicht gegen die Bürger, sondern mit ihnen herbeizuführen. Ansonsten werde es dem schwarz-grünen Bündnis so ergehen wie Ex-Oberbürgermeister Thomas Geisel, der über seine „unsinnige Umweltspur“ gestürzt sei.

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