Kultur-Großevent in Düsseldorf Rheinoper lädt wieder zur „Oper für alle“ unter freiem Himmel

Düsseldorf · Am 2. September kommt das klassische Open-Air-Spektakel zurück - im Rheinpark in Golzheim. Der Eintritt ist frei, Picknickdecken sind erwünscht.

So schön war es bei der Premiere des Events „Oper für alle“ im Jahr 2009 – damals noch auf dem Burgplatz.

Foto: Frank Heller/Deutsche Oper am Rhein

Opern-Intendant Christoph Meyer schaut derzeit öfter als sonst in die Wetter-App seines Smartphones. „Es sieht alles vielversprechend aus“, sagt er. Für Samstag, 2. September, lädt die Deutsche Oper am Rhein abends zum Open-Air-Spektakel „Oper für alle“ und feiert damit gleichzeitig die neue Spielzeit. Diesmal nicht auf dem Burgplatz, sondern ein kleines Stück rheinabwärts im Rheinpark in Golzheim. Moderieren wird TV-Star Götz Alsmann.

Es ist die vierte Ausgabe einer Veranstaltung, an deren Premiere sich Christoph Meyer noch gut erinnert – denn er startete 2009 damit in seine erste Spielzeit in Düsseldorf und konnte einen ersten großen Erfolg verbuchen. Harald Schmidt und Eckard von Hirschhausen moderierten, gesungen wurden Arien von Wagner oder Puccini, tausende Besucher auf dem Burgplatz waren begeistert. „Das war eine wirklich tolle Sache, da reden die Leute heute noch von“, sagt der Intendant.

Und zwar auch solche, die sonst keine großen Operngänger sind oder es vorher zumindest nicht waren: „Das ist natürlich auch ein Teil des Konzeptes – Leute von der Oper zu begeistern und ihnen einen ersten Zugang zu dem Thema zu eröffnen.“ Das war niemals so wichtig wie in diesen Zeiten, in denen in der Landeshauptstadt eine Debatte über die Frage tobt, ob man sich einen potenziell milliardenteuren Opernneubau leisten will – wenn nur ein kleiner Prozentsatz der Menschen tatsächlich Vorstellungen dort besuchen will. Die Debatte dazu lief übrigens ebenfalls unter dem Titel „Oper für alle“, den Verwaltung und Politik jedoch nur bedingt mit Leben zu füllen vermochten.

Götz Alsmann wird den Abend moderieren.

Foto: dpa

Beim Open-Air-Event in Golzheim meint „für alle“ tatsächlich ebendies. Der Eintritt ist frei, man muss kein Ticket kaufen, sondern sich nur überlegen, wie viel Komfort man sich selbst zugesteht. „Die Leute können ihre Picknickdecken und Campingstühle mitbringen und es sich gemütlich machen“, so Meyer. Einige wenige begrenzte Sitzplätze wird es auch geben (Einlass ab 17.30 Uhr; Reservierung nicht möglich), das Konzept sieht aber ausdrücklich vor, dass die Besucher die Weite der Wiese nutzen. Rund 7000 passen auf die Fläche. Auch das ist ein Grund, dass man erstmals in den Rheinpark geht, wo gerade noch das Open-Air-Kino der Stadttochter D.Live abgebaut wird, die übrigens auch die Rheinoper bei ihrem Event begleitet. Auf dem Burgplatz wird ohnehin schon das Düsseldorf Festival vorbereitet.

Das Team freue sich schon sehr, sagt der Intendant, die Veranstaltung sei ein Highlight; daher von langer Hand geplant und durchaus nicht günstig. Für mögliche Wiederholungen hofft die Oper auf Sponsoren – in der Nachbarstadt Duisburg hat das dortige Familienunternehmen Haniel seinen Namen bereits erfolgreich mit einem etablierten Klassik-Open-Air verbunden.

Das Programm am Samstag ist ein Querschnitt durch bekannte Opern; Arien, Duette und Szenen aus Georges Bizets „Carmen“, Giuseppe Verdis „Rigoletto“ und „Macbeth“ oder Giachino Rossinis „Guillaume Tell“. Als Vorgeschmack auf die Premiere von Richard Wagners „Parsifal“ (17. September) ist hier schon zwei Wochen vorher die Szene der Blumenmädchen („Hier! Hier war das Tosen!“) zu hören. Singen werden fast ausschließlich Ensemble-Mitglieder der Rheinoper, begleitet werden sie von den Düsseldorfer Symphonikern unter Leitung von Axel Kober, auch der Chor ist dabei.

Erstmals werden die Musiker und Sänger übrigens vor Ort auf der 200 Quadratmeter großen Bühne auftreten – bei den vorangegangenen Ausgaben hatte man Musik per Leinwand und Lautsprecher aus dem Opernhaus übertragen. Diesmal soll es noch unmittelbarer werden; für die Künstler wie fürs Publikum. Für Zuschauer, die weiter weg sitzen, sind zwei große LED-Leinwände aufgebaut. Die Bühne ist übrigens überdacht, große Arien gibt es also auch bei schlechterem Wetter; Zuschauer sollten sich also möglicherweise ein Regencape einstecken. „Wenn ein Unwetter heraufziehen sollte, dann müssten wir natürlich reagieren“, sagt Meyer. Aber dafür hat er ja die Wetter-App.