Planung in Düsseldorf Zukunft des Großmarktes bleibt unklar

Düsseldorf · Das Gelände an der Ulmenstraße ist nach wie vor nicht an die Stadttochter IDR verkauft. Es stehen noch Gerichtsurteile aus. Gestern warb ein anderer Investor erneut für ein alternatives Großmarkt-Gelände in Neuss.

 Auf einem Teil des Geländes von Landgard (weißes Gebäude) könnten Großmarkt-Hallen entstehen.

Auf einem Teil des Geländes von Landgard (weißes Gebäude) könnten Großmarkt-Hallen entstehen.

Foto: Jürgen Brefort

Die Frage, wo die Düsseldorfer Großmarkthändler künftig Obst und Gemüse verkaufen, ist weiterhin offen. Einerseits plant die Stadttochter IDR nach wie vor, das vorhandene Gelände an der Ulmenstraße von der Stadt zu erwerben und dort neue moderne Hallen zu errichten. In der vergangenen Woche gab es dazu ein Treffen. Am Donnerstag präsentierte nun das Unternehmen Industrial Property Experts (IPE), das ein eigenes Großmarktgelände in Neuss gestalten will, den Händlern nähere Details zu seinen eigenen Plänen – rund 40 Personen kamen. Für welche Lösung sich die Händler entscheiden, scheint aktuell nicht abzusehen.

An dem Treffen mit der IDR nahmen laut deren Vorstand Ekkehard Vinçon diejenigen Händler teil, die sich zu einer Betreibergenossenschaft zusammengeschlossen haben. Sie hatten damit schon früh signalisiert, dass sie zu einem Verbleib an der Ulmenstraße in Derendorf tendieren. „Sie haben sich optimistisch gezeigt, dass sie noch weitere Händler für diese Lösung gewinnen können“, so Vinçon, der auch betonte: „Wir haben Interesse an diesen Kunden.“ Klar ist aber auch, dass ein Großmarkt-Neubau wohl nicht wirtschaftlich wäre, wenn sich nur ein kleinerer Teil der Händler für den alten Standort entscheiden würde.

Bislang hat die IDR das Gelände in Derendorf noch gar nicht von der Stadt gekauft, weil die rechtliche Situation unklar ist. So hatte das Verwaltungsgericht Düsseldorf im November 2018 in einem Beschluss verfassungsrechtliche Bedenken dagegen angemeldet, dass der Großmarkt künftig nicht mehr von der Stadt betrieben werden soll. Es handele sich um eine „Einrichtung der Daseinsvorsorge“, die nicht einfach an private Träger gegeben werden könne. Die Entscheidung in der Hauptsache steht jedoch weiterhin aus, auch weitere Verfahren sind in diesem Zusammenhang anhängig. Unter anderem haben Händler gegen die Kündigung ihrer bisherigen Stände geklagt.

Das Unternehmen IPE zeigte den interessierten Händlern in einer Sitzung am Donnerstag nach Informationen unserer Redaktion erste konkrete Pläne für einen möglichen Großmarkt an der Hammer Landstraße in Neuss – nah an der Stadtgrenze zu Düsseldorf und gut angebunden an die Autobahn 52. Dort steht ein Areal von rund 35.000 Quadratmetern zur Verfügung. Die modernen Hallen sollen dort nach den individuellen Wünschen der Händler gestaltet werden, im Gegenzug wünscht sich IPE Mietverträge für mindestens zehn Jahre. Die Miethöhe soll monatlich 8,70 Euro je Quadratmeter betragen, für Büroflächen 11 Euro je Quadratmeter. Auch 300 Parkplätze für Mitarbeiter sind vorgesehen. Bei dem Treffen wurden auch schon konkrete Fragen diskutiert, die die Händler bei einem möglichen Umzug bewegen würden. Wie könnte die Müll-Entsorgung organisiert werden? Sind die für die Transporter und Lkw vorgesehenen Plätze breit genug fürs Entladen? Bis Ende März wünscht sich das Unternehmen feste Absichtserklärungen von den potenziellen Mietern. Wie viele Händler bis dahin entschlossen sind, bleibt abzuwarten.

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