Blaulicht in Düsseldorf Polizei warnt vor neuer Variante des Enkeltricks

Düsseldorf · Statt per Telefon versuchen es Betrügerinnen und Betrüger nun über Messenger-Dienste und geben sich als Verwandte oder gute Bekannte aus. Opfer sollten nie fremde Nummern zu ihren Kontakten hinzufügen und sich bei Familienangehörigen erkundigen.

 Die Polizei bittet Geschädigte, Taten zur Anzeige zu bringen.

Die Polizei bittet Geschädigte, Taten zur Anzeige zu bringen.

Foto: Christoph Schroeter

(nika) Seit gut einer Woche muss sich ein 26-Jähriger vor dem Düsseldorfer Amtsgericht wegen versuchten Betruges als falscher Polizeibeamter verantworten. Immer häufiger bringen Trickbetrüger vor allem Senioren um ihr Geld. Kostenpflichtiger Inhalt Eine 65-Jährige aus Düsseldorf überführte einen mutmaßlichen Beteiligten, der nun vor Gericht steht. Jetzt gibt es offenbar eine neue Variante des Enkeltricks, der nicht mehr nur über das Telefon funktioniert sondern auch bei Messenger-Diensten wie Whatsapp. Beim klassischen Enkeltrick rufen Täterinnen und Täter vor allem ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte oder gute Bekannte zu sein. „Rate mal, wer am Telefon ist?“, fragen sie dann gerne und kommen so an die Namen von Familienangehörigen. Sie täuschen einen finanziellen Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbeträge, „rufen immer wieder an und bauen Druck auf“, weiß auch Polizeisprecher Kim Ben Freigang.

Bei der neuen Methode sollen die falschen Verwandten mit einer dem Opfer unbekannten Rufnummer Kontakt aufnehmen. In der Regel wird das Opfer mit „Hallo Mama! Ich habe eine neue Telefonnummer“ angeschrieben. Die Begründung folgt unmittelbar, etwa, dass das Handy verloren gegangen ist oder gestohlen wurde. Das Opfer wird aufgefordert, die neue Nummer zu speichern und bekommt kurze Zeit später eine Nachricht, dass zum Beispiel eine offene Rechnung von mehreren Tausend Euro bezahlt werden müsse. Der vermeintliche Angehörige habe aber aufgrund der Umstände keine Möglichkeit, auf Online-Banking zuzugreifen, um eine Überweisung zu tätigen. Nun geht die Bitte an das Opfer, diese Überweisung auf ein genanntes Konto vorzunehmen. Das Geld würde angeblich in wenigen Tagen zurückgezahlt werden, was jedoch nicht geschieht. „Im Prinzip ist es immer dasselbe“, sagt Freigang. „Man sollte nie in diesem Chat antworten, sondern das Familienmitglied über die bekannte Nummer kontaktieren.“ Das gleiche gilt, wenn falsche Polizisten anrufen. „Legen Sie auf und rufen die 110 oder bitten Nachbarn oder Freunde um Hilfe“, sagt Freigang.

Opfer sollten nie fremde Nummern sofort als Kontakt aufnehmen. Sollten die Täterinnen und Täter doch mal Erfolg haben mit ihrer Masche, bittet die Polizei alle Geschädigten, eine Anzeige zu erstatten. Nur so bekommen können die Ermittler Täterinnen oder Täter verfolgen. Zudem bietet die Polizei unter www.polizei-beratung.de viele Informationen zu Betrugsmaschen. Hilfe gibt es außerdem unter www.weisser-ring.de.

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