Neue Erkenntnisse zur Aktion Rheinland Wer die Stadt Düsseldorf gerettet hat

Düsseldorf · 77 Jahre nach Kriegsende lässt ein Aktenfund im Oberlandesgericht die Ereignisse vom 16. und 17. April 1945 in Düsseldorf in neuem Licht erscheinen. Es stellt sich die Frage: War die Aktion Rheinland, die fünf Bürger mit ihrem Leben bezahlten, am Ende überflüssig?

 Die Überlebenden der Aktion Rheinland: Vorn sitzen v. l. Karl-August Wiedenhofen (†1957) und Karl Müller (†1949), dahinter stehen v. l. Aloys Odenthal (†2003), Ernst Klein (†1964) und Josef Lauxtermann (†1972). Nur Odenthal hat die Aufhebung der Unrechtsurteile vom 16. April 1945 noch erlebt.

Die Überlebenden der Aktion Rheinland: Vorn sitzen v. l. Karl-August Wiedenhofen (†1957) und Karl Müller (†1949), dahinter stehen v. l. Aloys Odenthal (†2003), Ernst Klein (†1964) und Josef Lauxtermann (†1972). Nur Odenthal hat die Aufhebung der Unrechtsurteile vom 16. April 1945 noch erlebt.

Foto: Stadtarchiv

Die meisten Düsseldorfer kennen die Geschichte: Als die Stadt im Frühjahr 1945 von den Alliierten nahezu eingeschlossen war und Gauleiter Friedrich Karl Florian entschlossen auf der Umsetzung des Nero-Befehls – also Verteidigung bis zu letzten Minute und gezielte Zerstörung wichtiger Gebäude – beharrte, beschloss eine Handvoll Regimegegner zu handeln. Sie setzten den Polizeipräsidenten in einer Zelle fest, der Chef der Schutzpolizei übernahm das Kommando, und währenddessen machten sich zwei dieser Männer auf, um im Hauptquartier der Alliierten in Langenfeld die kampflose Übergabe der Stadt auszuhandeln. Noch bevor sie auf amerikanischen Panzern zurückkehrten, wurde ihre Aktion jedoch verraten und fünf ihrer Mitstreiter wurden standrechtlich erschossen. Die Stadt aber wurde am selben Tag von US-Truppen eingenommen, ohne dass ein Schuss fiel.