Ausstellung im Reisholzer Hafen Viele Variationen von Weiß

Düsseldorf · In der Ausstellungshalle „Werft 77“ eröffnet Freitagabend mit einer Vernissage die Ausstellung „Weiß“ mit Werken von 20 Künstlern. An drei Wochenenden sind die Werke zu sehen.

 Das Künstlerehepaar Andrea (r.) und Bertold Mohr und Elena Engel und weitere Künstler beim Ausstellungsaufbau.

Das Künstlerehepaar Andrea (r.) und Bertold Mohr und Elena Engel und weitere Künstler beim Ausstellungsaufbau.

Foto: Andrea Röhrig

Endlich geht es wieder: Nicht nur Kunstwerke für sich im stillen Kämmerlein schaffen; jetzt können sich Interessierte die Werke wieder anschauen. Das ist den 20 Künstlern und Helfern, die am Donnerstag die Ausstellung „Weiß“ in der Halle „Werft 77“ im Reisholzer Hafen aufbauen, einen gemeinsamen Umtrunk mit einem Gläschen Sekt wert. So lange ging das alles wegen Corona nicht. Die Stimmung ist ent- und vor allem auch gespannt: Werden heute Abend zur Eröffnung, 17 bis 21 Uhr, wieder so viele Kunstliebhaber kommen wie vor der Pandemie? 

Auf jeden Fall lohnt es sich anzuschauen, was den Künstlern zu dem von Kuratorin Andrea Mohr vorgegebenen Thema „Weiß“ eingefallen ist: Direkt am Eingang hängt unter der Decke der Gewerbehalle eine luftig-leichte Installation von Mirela Anura. Sie hat aus weißem Papier 50 schwebende Objekte gefertigt. Da, wie sie sagt, in ihren Werken die einzige Farbe, die sie verwendet, Weiß ist, war sie prädestiniert für die Werkschau.

Da wo Weiß ist, fehlt selten als Kontrapunkt Schwarz. Das ist bei vielen Werken in der Ausstellung so, etwa bei den Keramiken von Gisela Machalz, als auch bei den Bildern von Andrea Mohr. Bereits vor einem Jahr hatte diese die erste Idee zu der Ausstellung. Natürlich spielte auch Corona bei der Themenfindung rein. Denn der Urdenbacherin ging es um das Thema Freiraum schaffen, was wegen der vielen Auflagen in der Pandemie oft sehr schwierig war: „Der Wunsch, eine Gruppenausstellung zum Thema Weiß zu planen, entstand schnell aus der Faszination, welche Welten der Bedeutung von Weiß sich auftuen und welche unterschiedlichen künstlerischen Positionen ich plötzlich wahrnahm.“ Sie fragte nach Fördermitteln und bekam sie vom Kulturministerium des Landes NRW.

Mitten im Raum an der Decke hat auch Angela Engbrox ihren Ausstellungsbeitrag befestigt. Drei Stoffbahnen aus einem festeren Gaze, verbunden mit je einer Seidenfahne, die aufgeschrieben den Anfang eines Märchens enthält. Jede der drei Bahnen ist mit einem dicken Knoten versehen als Zeichen der Verwobenheit aller Geschichten wie auch des Lebens. Am Ende steht die Auflösung, im Märchen sogar durch ein Happy End. Wie passend, dass dort dann befestigte kleine Messingglöckchen zart erklingen. 

Drei Wochenenden haben Besucher nun bei freiem Eintritt Zeit, sich die Vielfalt der ausgestellten Werke anzuschauen, zu sehen sind Fotografien, Ölgemälde und Skulpturen sowie viele unterschiedliche Arbeiten aus Papier. Zur heutigen Eröffnung gibt es zudem noch eine Performance durch Andrea Mohrs Ehemann Bertold und den Auftritt des Trios LUAH (ab 18 Uhr). Wenn man die drei Damen mit einem Stempel versehen wollte, was wohl eher schwierig ist, dann könnte man sie als eine Symbiose aus Weltmusik und Jazz beschreiben.

Öffnungszeiten Freitag, 3. Juni. Vernissage, 17 bis 21 Uhr, Pfingstwochenende täglich von 14 bis 18 Uhr, 11., 12. und 18. Juni 14 bis 18 Uhr, Finissage 19. Juni, 16 bis 18 Uhr, Reisholzer Werftstraße 77.

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