Nach Mord an Frau in Düsseldorf Polizei fasst mutmaßlichen Täter in Spanien

Düsseldorf/Sevilla · Eineinhalb Wochen nach dem Mord an einer Frau in Düsseldorf ist der mutmaßliche Täter Ali S. in Sevilla festgenommen worden. Spanische Zielfahnder nahmen ihn vor Ort fest. Nach dem Mann war mit großem Aufwand gesucht worden.

 Auf der Bachstraße in Düsseldorf-Friedrichstadt wurde die Frau blutend gesehen. (Bild vom Polizeieinsatz in der vergangenen Woche)

Auf der Bachstraße in Düsseldorf-Friedrichstadt wurde die Frau blutend gesehen. (Bild vom Polizeieinsatz in der vergangenen Woche)

Foto: Fotos: Wulf Kannegießer, Polizei Düsseldorf | Montage: Schnettler

Auf Nachfrage bestätigte die Polizei Düsseldorf unserer Redaktion, dass der Iraner im spanischen Sevilla gestellt wurde. Nachdem das Düsseldorfer Kriminialkommissariat ermittelt hatte, dass sich der Täter in Spanien aufhielt, konnten die dortigen Behörden am Mittwoch den genauen Aufenthaltsort des mutmaßlichen Täters bestimmen. „Spanische Zielfahnder nahmen den Mann schlussendlich mithilfe der deutschen Ermittler gegen 13.30 Uhr in Sevilla fest“, heißt es von der Polizei.

Der Verdächtige soll die Frau am Montag vergangener Woche verfolgt, angegriffen und erstochen haben. Der Iraner und sein Opfer hatten sich den Ermittlern zufolge gekannt: Die Frau hatte in unmittelbarer Nachbarschaft des Kiosks gewohnt, in dem der Mann arbeitete.

Als Tatmotiv kommt den Ermittlungen zufolge verschmähte Liebe in Betracht. In einem von den Ermittlern als echt eingestuften Brief hatte der Iraner der Frau seine Zuneigung offenbart und sie gebeten, die Blockade seiner Telefonnummer aufzuheben. Ali S. ist nicht vorbestraft. Er war 2001 nach Deutschland gekommen.

Tödlicher Angriff auf Frau in Düsseldorf-Friedrichstadt
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Tödlicher Angriff auf Frau in Düsseldorf-Friedrichstadt

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Foto: dpa/Christophe Gateau

Nach dem Tatverdächtigen war mit großem Aufwand und internationalem Haftbefehl gefahndet worden. Unter anderem war der Fall auch Thema in der ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“. Zuvor hatte die Polizei ein Fahndungsfoto veröffentlicht.

Ein Passant war nach Angaben der Ermittler Augenzeuge der Bluttat geworden. Er habe auf der Straße Schreie gehört und sich umgedreht, berichtete der Mann später. Dabei habe er gesehen, wie der Mann im hellblauen Trainingsanzug auf die Frau eingestochen habe.

Der Augenzeuge hatte gemeinsam mit einem Radfahrer den flüchtenden mutmaßlichen Messerstecher verfolgt und ihn in einem Gebüsch aufgespürt. Mit dem Messer drohend sei Ali S. dann auf die Männer zugegangen, die daraufhin die Verfolgung abbrachen. Speziell ausgebildete Spürhunde der Polizei verloren die Fährte des Mannes in der Innenstadt.

(siev/dpa)
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