Müllsammel-Aktion in Düsseldorf Rhine-Clean-Up räumt auch 2023 wieder auf

Düsseldorf · Vor fünf Jahren ist „Rhine-Clean-Up“ in Düsseldorf gestartet. Auch 2023 wird weiter aufgeräumt. Die Organisatoren hoffen auf viele freiwillige Helfer. In diesem Jahr kommen einige Neuerungen hinzu.

Joachim Umbach, Initiator Rhine-Clean-Up und Friederike Behrends, Geschäftsführerin Postcode Lotterie, stellen die Planung zum Aktionstag vor.

Joachim Umbach, Initiator Rhine-Clean-Up und Friederike Behrends, Geschäftsführerin Postcode Lotterie, stellen die Planung zum Aktionstag vor.

Foto: Döring, Olaf (od)

Vor fünf Jahren ist Rhine-Clean-Up in Düsseldorf gestartet. Gegründet wurde die Initiative, um zu verhindern, dass noch mehr Müll im Meer landet. „Rund 150 Millionen Tonnen Plastik und anderer Müll verschmutzen die Meere, jährlich kommen acht Millionen Tonnen Plastik hinzu“, erklärt Joachim Umbach, Initiator und Organisator des gemeinnützigen Unternehmens. Daher wolle man schon an den Transportwegen, also den Flüssen, entgegenwirken und an den Ufern den Müll einsammeln.

„Damals haben wir uns auf den Rhein konzentriert und von der Quelle bis zur Mündung Aufräumaktionen organisiert“, erinnert sich Umbach. Inzwischen hat sich der Aktionstag, der dieses Jahr am 9. September stattfinden wird, deutlich ausgeweitet. Die Ufer von 23 Flüssen in Deutschland und im angrenzenden Ausland werden dann von Freiwilligen vom Müll befreit.

„2023 werden Stand jetzt wohl rund 700 Gruppen, Organisationen, Vereine und Initiativen mithelfen“, so Umbach. Aber auch Einzelpersonen, Familien und Kleingruppen seien herzlich eingeladen, mitzumachen. Insgesamt hoffe man auf 50.000 aktive Helferinnen und Helfer bundesweit.

„In Düsseldorf rechnen wir mit 5000 bis 8000 Teilnehmern“, erklärt Umbach. Entsprechend groß dürfte auch die Müllmenge sein, die dabei gesammelt werden wird. Rhine-Clean-Up hofft, die 350 Tonnen, die 2021 gesammelt wurden, in diesem Jahr noch zu übertreffen. „2022 haben wir im strömenden Regen gesammelt, da waren es ,nur‘ 280 Tonnen Müll“, sagt Umbach.

Um die Aufräumaktion gut zu verteilen, wird Düsseldorf in Sammelbereiche aufgeteilt. „Wir suchen hierfür noch Teams, die eine sublokale Verantwortung übernehmen.“ Konkret gehe es dabei in erster Linie um die Materialausgabe vor Ort in den einzelnen Bereichen. Das Material – Mülltüten, Greifer, Handschuhe – stellt Rhine-Clean-Up. Auch die Anmeldung zur besseren Übersicht laufe über die Webseite der Initiative. Bislang kümmern sich „Block-Blocks CleanUp“, der Aquazoo, Pro Düsseldorf und einige mehr um neun Bereiche, weitere sieben Bereiche sind noch offen.

Außerdem soll 2023 nicht nur am Rhein, sondern auch an der Düssel und anderen innerstädtischen Flüssen Müll gesammelt werden. „Das Umweltamt und die Stadtentwässerungsbetriebe haben eine Karte veröffentlicht, auf der 13 Standorte markiert sind. An denen kann gut zugänglich Müll gesammelt werden“, erklärt Umbach. Auch für diese Standorte werden nun Teams gesucht, die hierfür verantwortlich sein möchten.

Finanziert wird Rhine-Clean-Up von der Deutschen Postcode-Lotterie. Deren Geschäftsführerin Friederike Behrends erklärt die Unterstützung mit dem wichtigen breiten Engagement für mehr Umweltschutz, das durch die Initiative gefördert wird. „Es ist wichtig, dass die Menschen die Müllmengen selbst sehen und aktiv werden“, sagt sie. Nur so werde die Problematik bewusst wahrgenommen und Veränderungen vollzogen. „Es bringt nichts, nur Vorträge zu halten.“

Darum ist auch Rhine-Clean-Up nicht nur am großen Aktionstag tätig. Es gibt – auch in anderen Städten und Ländern – viele weitere Projekte, die über das Jahr verteilt stattfinden. Unter anderem die Kippen-Woche, die im Mai stattfand. Hierbei wurden allein in Düsseldorf 250.000 Zigarettenstummel eingesammelt. Ein Bildungsprojekt werde derzeit in Oberhausen erprobt.

Außerdem nutzen viele Firmen inzwischen ihren „Social Day“ für Aufräumaktionen. „Gegen eine Spende bieten wir ein Rundum-Paket an und organisieren Treffpunkt, Sammelmaterial und Müllentsorgung“, erzählt Umbach. Die Nachfrage danach sei mittlerweile so groß, dass man darüber nachdenke, diese Organisation in Zukunft auszulagern.

„Der Müll wird nicht weniger. Es ist wichtig, dass Entsorgungsmöglichkeiten geschaffen werden“, so Umbach. Sobald etwa Saisontonnen aufgestellt werden, würden die Menschen sie auch nutzen. Außerdem müsse man weiterhin über den richtigen Umgang mit Müll informieren und dafür sensibilisieren.

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