Familienbetrieb in Düsseldorf Metzgerei Ludwig eröffnet neue Filiale an der Rethelstraße

Düsseldorf · Einen Monat lang wurde die frühere Fläche der insolventen Firma Feinkost Ludwig aufwendig umgebaut – für einen sechsstelligen Betrag. Zur Eröffnung in Düsseltal muss die Chefin erst mal Aufklärungsarbeit leisten.

Ludwig-Chefin Bettina Heuser (3. v.l.) mit den Beschäftigten der neuen Filiale an der Rethelstraße: Es ist die siebte der Metzgerei in Düsseldorf.

Foto: Maximilian Nowroth

Freitagnachmittag an der Rethelstraße, Bettina Heuser steht vor dem frisch eröffneten Standort ihrer Metzgerei Ludwig – und viele Stammkunden fragen erst mal nach dem Vorgänger. Wie, Sie machen wieder auf, sagt eine Frau. Ist Feinkost Ludwig nicht insolvent? Ein Mann will wissen, ob man verwandt oder verschwägert sei. Heuser wird an diesem Tag oft das Gleiche antworten: Ja, der Name ihres Betriebs ist auch Ludwig. Sonst aber gibt es keine Gemeinsamkeiten. Und dann lächelt sie: „Willkommen in unserer neuen Filiale!“

Der fast 50 Quadratmeter große Verkaufsraum an der Haupteinkaufstraße in Düsseltal ist der siebte Standort der Metzgerei Ludwig in Düsseldorf. Was die Eröffnung etwas komplizierter macht, ist die Vergangenheit der Fläche: Bis Juli hatte Feinkost Ludwig hier seine letzte verbliebene Filiale. Das Familienunternehmen ist insolvent, alle vier Metzgereien wurden geschlossen.

Rethelstraße 133 am Tag der Eröffnung: Im Vergleich zu früher gibt es eine neue Decke mit mehr Licht, geflieste Wände und einen Bildschirm.

Foto: Maximilian Nowroth

Bettina Heuser (60) und ihr Sohn Julian (32) haben den Standort an der Rethelstraße 133 übernommen, „weil die Straße toll ist und wir im Stadtteil noch nicht präsent waren“, sagen die beiden. Die Fläche ist kaum wieder zu erkennen: Heusers haben sechsstellig investiert, die Wände grün-weiß gefliest, die Decke samt Licht erneuert, die zwei alten Kühlräume rausgerissen und durch ein energieeffizientes Kühlhaus ersetzt. Auch die Heißtheke ist neu.

Geblieben sind zwei der früheren Beschäftigten, insgesamt arbeiten fünf Fachkräfte in der Filiale. Das Kerngeschäft: Fleisch, Würste aus der eigenen Produktion in Kaiserswerth, viel Schinken, selbst gemachte Salate. Außerdem Frikadellen (2,60 Euro), Mettbrötchen (22 Euro für eine Zehnerkarte) und Mittagstisch mit Gerichten um neun Euro.

Mittagskarte an der Rethelstraße: Die Gerichte sind ausschließlich zum Mitnehmen.

Foto: Maximilian Nowroth

Nachdem die alten Stammkunden das neue Konzept verstanden haben, kaufen sie fürs Wochenende ein und gratulieren zum Start. „Richtig geil, dass ihr hier übernommen habt“, sagt ein Mann. Auch der noch bestehende Catering-Betrieb von Feinkost Ludwig an der Liststraße wird bald übernommen – von einem ehemaligen Mitarbeiter.