Düsseldorfer Altstadt Messerangriff an Karneval – Prozess gegen Jugendliche gestartet

Düsseldorf · Einem Angeklagten wird dreifacher versuchter Totschlag vorgeworfen. Mehr als 20 Zeugen sollen an drei Prozesstagen vor dem Landgericht aussagen.

 Nachts auf dem Burgplatz, wo sich die Tat abgespielt haben soll.

Nachts auf dem Burgplatz, wo sich die Tat abgespielt haben soll.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Zwei junge Männer müssen sich seit Montag wegen einer Messerstecherei an Karnevalssonntag vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft einem dreifachen versuchten Totschlag vor, dem anderen gefährliche Körperverletzung in zwei Fällen. Da die beiden Angeklagten zum Zeitpunkt der Tat minderjährig waren, findet der Prozess, der am Montagmorgen begonnen hat, vor der Jugendstrafkammer unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Ob und was die Beschuldigten ausgesagt haben oder ob sie vor Gericht geschwiegen haben, gab das Landgericht nicht bekannt. In der Regel verliest am ersten Prozesstag die Staatsanwaltschaft die Anklage, es folgen Aussagen der Angeklagten und Geschädigten – mehr als 20 Zeugen sind einem Sprecher des Landgerichts zufolge geladen. Derzeit sind für den Prozess drei Termine angesetzt, am 26. August könnte ein Urteil fallen.

Die Angeklagten sollen am Karnevalssonntag auf dem Burgplatz, wo viele junge Leute trotz Absage der offiziellen Feierlichkeiten unterwegs waren, in einen blutigen Streit verwickelt gewesen sein. Die Beschuldigten, beide zu dieser Zeit 17 Jahre alt, waren mit drei anderen jungen Männern aneinander geraten. Einer der Angeklagten soll einem Kontrahenten die Nase blutig geschlagen haben, woraufhin der Streit eskalierte. Der andere 17-Jährige habe schließlich ein Messer gezogen und auf zwei der jungen Männer eingestochen, teilte das Landgericht mit. Dann soll er zusammen mit seinem Kumpel ein drittes Opfer mit dem Messer verletzt, getreten und geschlagen haben. Die drei Geschädigten – 17, 18 und 22 Jahre alt – erlitten zum Teil lebensgefährliche Stichwunden, alle mussten notoperiert werden. Die beiden Verdächtigen flohen vom Tatort. Nach einer Öffentlichkeitsfahndung nach dem Haupttäter hatten sich die beiden 17-Jährigen schließlich der Polizei gestellt.

Dies war nicht der einzige Messerangriff in der Altstadt an Karneval: Auch an Rosenmontag kam es zu einer lebensgefährlichen Attacke. Auf der Ritterstraße wurde ein 18-Jähriger im Vorbeigehen von drei Personen angerempelt, ins Gesicht geschlagen und mit einer Stichwaffe angegriffen und verletzt.

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