Kunststoffhersteller treffen sich in Düsseldorf Messe „K“ rückt Recycling in den Vordergrund

Düsseldorf · Die Kunststoffmesse setzt stark auf Nachhaltigkeits-Themen. Auch Düsseldorfer Unternehmen sind unter den insgesamt mehr als 3000 Ausstellern aus aller Welt vertreten. In der Stadt wird es in den nächsten Tagen wegen der Tausenden Besucher voll sein.

Aus alten Fischernetzen können verschiedene neue Kunststoffprodukte hergestellt werden.

Aus alten Fischernetzen können verschiedene neue Kunststoffprodukte hergestellt werden.

Foto: Messe Düsseldorf/C.Tillmann

Die Straßen sind voll, die Restaurants und Hotels auch – und das Messegelände in Stockum ist es ohnehin: Mehr als 3000 Aussteller aus 60 Nationen zeigen seit diesem Mittwoch ihre Innovationen auf der Weltleitmesse der Kunststoffindustrie, der „K“. Sie belegen das komplette Messegelände inklusive der frisch fertiggestellten neuen Halle 1; auch auf dem Freigelände haben zahlreiche Unternehmen ihre Stände aufgebaut. Für die kommenden Tage ist die Landeshauptstadt das Herz der weltweiten Kunststoffindustrie.

Auch Düsseldorfer Unternehmen sind unter den Ausstellern – einige von ihnen sind Ableger japanischer Firmen. Der Chemiekonzern Asahi Kasei beispielsweise, der in der Landeshauptstadt an Bekanntheit gewonnen hat, weil er in ein neues Bürohaus auf dem Gelände der Alten Papierfabrik einziehen will und sich dort auch ein Labor errichtet.

Oder Daikin, ein Unternehmen, das ursprünglich Klimaanlagen gebaut hat, darüber aber auch zur Entwicklung von Chlor-Chemikalien kam. „Bei dieser ‚K’ haben wir uns auf das Thema Oberflächen fokussiert“, sagt Mitarbeiter Philipp Nissen. So bietet Daikin verschiedene Beschichtungen an, die das Vereisen oder das Beschlagen einer Fläche verhindern: „Das ist beispielsweise interessant für Sensoren beim autonomen Fahren.“

Und da ist GSI Europe, die in Düsseldorf ansässige europäische Niederlassung eines japanischen Unternehmens, die Waren von dort nach Europa bringt und umgekehrt. „Wir versuchen, die Produkte in Japan zu finden, die hier den aktuellen Wünschen und Trends entsprechen“, berichtet Mitarbeiter Marco Kollmann. Aus Zuckerrohr gewonnene Bio-Kunststoffe gehören momentan dazu (beispielsweise für Kaffeebecher-Deckel), oder biologisch abbaubare Weichmacher.

Mit solchen „grünen“ Themen liegen die Düsseldorfer bei der „K“ im Trend: Zahlreiche Aussteller haben diesmal ihre Lösungen für Recycling und Wiederverwertung von Stoffen mit nach Stockum gebracht.

Das österreichische Familienunternehmen Engel beispielsweise hat eine Victory-Spritzgießmaschine dabei, mit der Wertstoff-Abfälle aus dem Gelben Sack zu leuchtend grünen Transportboxen verarbeitet werden. „Wir können dafür einen höheren Anteil an Rezyklaten (recyclete Stoffe) verwenden, als es bisher möglich war“, sagt Sprecherin Susanne Zinkgraf. Übrigens werde keine der Boxen weggeworfen, die bei der Messe zur Demonstration produziert werden: Sie sind alle für den Werkzeugbauer Heidlmair gedacht, dessen Namen schon auf den Boxen eingeprägt ist.

Der Hersteller von Kunststoff-Recycling-Maschinen Erema hat auf dem Freigelände einen Pavillon aufgebaut, in dem zu besichtigen ist, wie aus alten Fischernetzen Zettelboxen werden können. Das Unternehmen zeigt aber auch andere Lösungen, bei denen weggeworfene Kunststoffe aus dem Gelben Sack zu feinem Granulat verarbeitet werden: Daraus kann dann ein neues Produkt entstehen.

 Ein Model zeigt eine grüne Kiste, die die Firma Engel aus Recycling-Materialien herstellt.

Ein Model zeigt eine grüne Kiste, die die Firma Engel aus Recycling-Materialien herstellt.

Foto: Messe Düsseldorf/C.Tillmann
Das Düsseldorfer Import-Export-Unternehmen GSI zeigt bei der Messe „K“ Kaffeedeckel aus Bio-Kunststoff.

Das Düsseldorfer Import-Export-Unternehmen GSI zeigt bei der Messe „K“ Kaffeedeckel aus Bio-Kunststoff.

Foto: Nicole Lange

Der Konzern Covestro hat einen Sneaker mitgebracht, der komplett aus Thermoplastischem Polyurethan (TPU) besteht, entworfen von einem chinesischen Schuhdesigner. „Die Rohstoffe für den Schuh basieren auf CO2 und Biomasse“, heißt es in der Beschreibung der Neuheit, die im Gegensatz zu anderen Schuhen leichter wiederverwertbar sein soll.

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