Düsseldorfer Arzt gibt Tipps „Menschen trauen sich in der Hitze zu viel zu“

Düsseldorf · Die Krankenhäuser rechnen aufgrund der hohen Temperaturen mit Hitze-Patienten in den Notaufnahmen. Ein Düsseldorfer Arzt gibt Tipps, wie mit der Hitze am besten umzugehen ist.

 Heiße Tage kann man am besten an einem kühlen, schattigen Ort überstehen.

Heiße Tage kann man am besten an einem kühlen, schattigen Ort überstehen.

Foto: dpa/Wolfram Kastl

Die Krankenhäuser rechnen aufgrund der hohen Temperaturen mit Hitze-Patienten in den Notaufnahmen. An der Schön-Klinik mussten am Montag bereits sieben Personen mit Kreislaufschwäche behandelt werden. Vor allem nach drei aufeinanderfolgenden heißen Tagen steige die Zahl der Patienten mit Beschwerden wie Erschöpfung, Hitzschlag, Fieber, Kraftlosigkeit und Dehydrierung in der Regel spürbar an, sagt Ammar Ghouzi.

Er ist ärztlicher Leiter der interdisziplinären Notaufnahme an der Schön-Klinik und muss mit seinem Team immer öfter Hitze-Notfälle behandeln. „An einem besonders heißen Tag, an dem Temperaturen um die 40 Grad in Düsseldorf verzeichnet wurden, hatten wir 14 Patientinnen und Patienten mit Hitzesymptomen, zwei davon mussten sogar intensivmedizinisch betreut werden.“

Betroffen seien hauptsächlich Senioren und Kinder, „vor allem diejenigen, die sich nicht besonders gut äußern können und daher womöglich auch unter dem ,Radar‘ bleiben“, sagt der Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Notfall- und Intensivmedizin sowie Klinische Akut- und Notfallmedizin. Auch Patienten aus Pflegeeinrichtungen müssten immer wieder behandelt werden, bei denen die Flüssigkeitsaufnahme aufgrund einer Erkrankung erschwert ist: „Gerade diese Menschen benötigen unsere volle Aufmerksamkeit.“

 Ammar Ghouzi ist der ärztiche Leiter der Notaufnahme an der Schön-Klinik in Heerdt.

Ammar Ghouzi ist der ärztiche Leiter der Notaufnahme an der Schön-Klinik in Heerdt.

Foto: Schön-Klinik/Schön Klinik

Der Leiter der Notaufnahme sieht vor allem das Problem, dass Menschen sich in der Hitze zu viel zutrauen – etwa Sportler und Menschen, die draußen arbeiten und der Hitze „ausgeliefert“ sind. An heißen Tagen sollte man ausreichend Flüssigkeit trinken, Sonnencreme auftragen, an die Kopfbedeckung denken, die richtige Kleidung tragen (locker, atmungsaktiv, hell) und die Uhrzeit für Tätigkeiten draußen im Blick haben.

„Und etwas, was wir kaum wahrhaben wollen: nämlich selbst zu erkennen, wann es besser ist, sich einzugestehen, dass der eigene Körper nur bedingt belastbar ist.“ Wer jemanden sieht, der unter der Hitze zu leiden hat, sollte ihn an einen schattigen Platz bringen und ihm ausreichend Flüssigkeit (nicht zu kalt) geben.

„Überprüfen Sie Schleimhäute und Herzfrequenz. Ist diese zu hoch, scheint ein Kreislaufproblem vorzuliegen“, sagt Ghouzi. Spätestens dann sollte der Rettungsdienst alarmiert werden. Bei schweren Verläufen greife man in der klinik dann auf Infusionen zurück oder auf traditionelle Methoden wie Wadenwickel und kühle Auflagen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort