Eon bemerkenswertes Treiben Buntes Leben auf trister Straße

Düsseldorf · An der Bendemannstraße fand ein fröhliches Straßenfest statt. In diesem Jahr waren insgesamt zehn Institutionen, Organisationen und Vereine dabei.

Das Straßenfest an der Bendemannstraße war ein Erfolg.   R

Das Straßenfest an der Bendemannstraße war ein Erfolg. R

Foto: Tino Hermanns

Im Alltag ist die Bendemannstraße eher trübe und trist. Das Leben ist oft problembelastet, denn dort ist die Düsseldorfer Diarmophinambulanz beheimatet, in der sich Drogenabhängige ihre tägliche Medikamentendosis abholen. Und doch initierten gerade die Mitarbeiter dieser „Problemzone“ in enger Kooperation mit der Freien Evangelischen Gemeinde ein buntes lebensbejahendes Straßenfest. „Wir haben vor fünf Jahren angefangen, zusammenzuarbeiten, haben Plätzchen gebacken und ein erstes kleines Sommerfest veranstaltet“, erläutert Pastor Christian Kupfer. „Dann kam Corona. Aber im letzten Jahr – gemeinsam mit der Initiative ‚Unsere Straßen – Unsere Künstler‘, die ein großes von Eduard Bendemann gemaltes Bild am Parkhaus angebracht haben – sind wir mit unserem Straßenfest stärker zurückgekehrt.“ Und auch in diesem Jahr waren insgesamt zehn Institutionen, Organisationen und Vereine dabei. „Es haben sich viele gute Kooperationen entwickelt, die inzwischen nicht nur an der Bendemannstraße gelebt werden“, erläutert Arbeit-und-Leben-Bildungsreferentin Anna Ziener. „Mit dem Straßenfest möchten wir auch die Frage, wem der öffentiche Raum gehört, beantworten. Der Raum gehört den Menschen, allen Menschen.“ Auch die Bezirksvertretung 1, die für die Altstadt, Carlstadt, Stadtmitte, Pempelfort, Derendorf, Golzheim Politk macht, unterstützt das Straßenfest. „Sie sind für die Nachbarschaft und das Miteinander unheimlich wichtig. Die Begegnungen, die entstehen, sind unbezahlbar“, meint Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke. „Bei solchen Festen kann man durch eigenes Engagement zeigen, dass einem das Wohnviertel, die Straße wichtig sind.“

Das Publikum beim Bendemann-Straßenfest war bunt gemischt. „Von betagten Senioren bis zu quirlig spielenden Kindern, von Drogenkranken bis zu Künstlern und renommierten Leuten und Geflüchteten, ist alles dabei“, freute sich Kupfer. „Und vor allem, alle Angebote und Stände sind ehrenamtlich betreut.“ DDA-Mitarbeiterin Pia Schütz sieht auch die Wichtigkeit solcher Feste für die DDA-Patienten. „Sie haben jeden Tag mit vielen Sorgen zu kämpfen. Hier, in dieser entspannten Atmosphäre, können sie einmal ihre Sorgen vergessen“, so Schütz. Auch, weil die DDA ihren Patienten einen Hot Dog und einen Frozen Yoghurt spendierte und so die Sorge um die täglich. „Wenn man sieht, wie viele Leute dabei gewesen sind, dann hat sich die viele Arbeit in der Vorbereitung gelohnt“, sagt Schütz.

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