Bibliothek im Wandel Mehr digitale Nutzer der Stadtbüchereien

Düsseldorf · Nun können auch Streamingdienste mit dem Bibliotheksausweis genutzt werden. CDs und Sachbücher verzeichnen einen Rückgang bei der Ausleihe.

Die Stadtbüchereien entwickeln sich immer mehr zum Arbeits- und Wohnzimmer der Bürger. Diese Entwicklung soll künftig in der neuen Zentralbibliothek im KAP1 wie in den Stadtteilbüchereien weiter vorangetrieben werden. Sichtbare Indizien für den Wandel: Die Stadtbüchereien verzeichneten 2018 einen leichten Rückgang der physischen Medienausleihen, sie sanken unter fünf Millionen.

So nahm zum Beispiel die Nachfrage nach gedruckter Sachliteratur und CDs ab. Erfreulich stabil blieb hingegen das gesamte Segment der Kinder- und Jugendmedien. Im Gegenzug zum Rückgang der physischen Medienausleihen boomt die Nutzung der digitalen Dienstleistungen der Stadtbüchereien mit einem Wachstum von 17 Prozent im vergangenen Jahr. In der sogenannten "onleihe" können digitale Medien per PC, Tablet, Reader oder Smartphone entleihen werden.

Gut angenommen wird auch ein neues Angebot der digitalen Produktpalette: Streaming mit dem Bibliotheksausweis. Damit möchten die Stadtbüchereien das unüberschaubare Download-Angebot im Internet für ihre Kundinnen und Kunden öffnen und klassifizieren. Eine inhaltliche Qualität ist ebenso gewährleistet wie die Legalität des Downloads. Folgende Portale können mit dem Büchereiausweis genutzt werden: „Filmfriend – Kino rund um die Uhr mit mehr als 2000 Filmen“, „Medici.tv – die Bühne der klassischen Musik“ und „Naxos – das umfassende Angebot für Klassik, Jazz und Weltmusik“. Dazu erstellt die Musikbibliothek der Stadtbüchereien eigene Playlists, die viele Konzerte und Aufführungen des Düsseldorfer Musiklebens widerspiegeln.

Einen großen Schritt in die Zukunft werden die Stadtbüchereien mit der Ausweitung der Öffnungszeiten ihrer Zentralbibliothek gehen. Ab dem 1. Juli wird die Bibliothek täglich eine Stunde früher, nämlich schon um zehn Uhr, ihre Pforte öffnen. Am Samstag wird die Öffnungszeit der Zentralbibliothek sogar von drei auf künftig sechs Stunden verdoppelt. Damit wird dem Wunsch des Bibliothekspublikums Rechnung getragen, das sich mehr Öffnungsstunden wünscht.

Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 1,3 Millionen Besucher in die Stadtbüchereien. Das digitale Angebot wurde von 2,8 Millionen Besuchern genutzt. Und die Stadtbüchereien gewinnen weitere Nutzer hinzu: So meldeten sich im vergangenen Jahr mehr als 10.000 neu an.

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