Markus Grommes Der neue Chef der Polizei im Düsseldorfer Norden

Mörsenbroich · Markus Grommes hat die Leitung der Polizeiinspektion Nord übernommen. Sein größtes Projekt steht im kommenden Jahr bevor: die Europameisterschaft 2024.

Markus Grommes ist der neue Leiter der Polizeiinspektion Nord, die ihren Sitz an der Wilhelm-Raabe-Straße in Mörsenbroich hat.

Markus Grommes ist der neue Leiter der Polizeiinspektion Nord, die ihren Sitz an der Wilhelm-Raabe-Straße in Mörsenbroich hat.

Foto: Anne Orthen (orth)

Die Polizeiinspektion Nord hat einen neuen Leiter. Der 51-jährige Polizeidirektor Markus Grommes ist seit Oktober im Einsatz. Gereizt hat ihn vor allem eine besondere Herausforderung, die im kommenden Jahr auf ihn wartet: Die Fußball-Europameisterschaft.

Grommes, der aus dem Raum Gummersbach stammt, ist vor 33 Jahren zur Polizei gekommen und war nach Stationen in Leverkusen und im Rhein-Sieg-Kreis in Köln tätig. Dort hat er als Polizeisprecher neben spektakulären Einsätzen wie einem Ausbruch aus der JVA in Aachen und dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs bereits Fußballerfahrung gesammelt – bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.

Ein solches Sommermärchen, sagt Grommes, wünscht er sich auch für 2024. In Nordrhein-Westfalen werden Spiele in Köln, Dortmund, Gelsenkirchen und in Düsseldorf ausgetragen. Das NRW-Innenministerium und die Polizeien hätten in einer Projektgruppe bereits mit den Vorbereitungen begonnen, sagt Grommes. Etwa mit der Planung von Sicherheitszonen, die eingerichtet werden.

Das Wesentliche fehle aber noch: die Auslosung der Partien. Erst dann wisse man, wie viele Besucher erwartet werden. Wenn etwa die Niederlande in Düsseldorf spielen, dürften weitaus mehr Fans den Weg auf sich nehmen, als aus Norwegen, Spanien oder Estland. Generell greife die Polizei auf Erfahrungen aus der WM vor 17 Jahren zurück und wolle zwar Präsenz zeigen, aber zurückhaltend bleiben und die Fans feiern lassen, solange es friedlich bleibe. „Die Mischung macht es“, sagt Grommes, der selbst übrigens Handballer sei, sich aber auch für Fußball begeistern könne.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte mit Blick auf das Turnier die Sicherheitskonzepte der Vereine bemängelt. Diese seien noch nicht EM-tauglich und die Vereine gingen nicht konsequent genug gegen gewalttätige Hooligans vor. Ihnen dürfte kein Zutritt mehr zu den Stadien gewährt werden, hieß es.

Um Ausschreitungen außerhalb des Stadions zu verhindern, setze die Polizei auf den Hin- und Rückwegen auf eine strikte Trennung der Fans, so der Polizeidirektor. Das handhabe man bereits bei Fortuna-Spielen so, die mit der Arena ebenfalls in das Gebiet der Polizeiinspektion Nord fallen. Mit der Vereinsspitze stehe Grommes bereits im Austausch. Erst kürzlich, bei einem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern, sei es zu einem Zwischenfall gekommen: Fortuna-Ultras waren in die VIP-Loge eingedrungen, nachdem von dort ein Glas in die Kurve geworfen worden sein soll. Dort kam es zu einer Auseinandersetzung. Der Verein hat daraufhin Stadionverbote ausgesprochen, berichtet Grommes und lobt die Konsequenz, die nicht bei allen Clubs üblich sei.

Ebenfalls in das Einsatzgebiet des neuen Polizeiinspektionsleiters fallen die Düsseldorfer EG, der Flughafen und die Messe. Bei der Boot hatte die Polizei in der vergangenen Woche erst zwei Verdächtige festgenommen, die Messebesucher bestohlen haben sollen. Neben diesen vielen großen Veranstaltungen passiert aber natürlich auch alltägliches Geschehen für die Polizei – von Einbruchserien, die im Winter erfahrungsgemäß zunehmen, bis hin zu Gruppen störender Jugendlicher in den Stadtteilen, sagt Grommes. Anders als in einigen seiner vorherigen Stationen sehe er jedoch in dem gesamten Gebiet keine besonderen Problembereiche.

Nach Tätigkeiten im Innenministerium, im Polizeipräsidium Wuppertal und bei den Spezialeinheiten des Landeskriminalamtes hat Markus Grommes im Oktober die Leitung der Polizeiinspektion Nord mit Sitz in Mörsenbroich übernommen – sein erster beruflicher Aufenthalt in der Landeshauptstadt. Damit ist er die Nachfolge von Ralf Kazmierczak, der die Leitung ab 2019 innehatte. Er freue sich vor allem, nun wieder näher am Einsatzgeschehen zu sein, sagt Grommes.

Der 51-Jährige ist verheiratet, hat eine erwachsene Tochter und lebt in Troisdorf. Den einstündigen Arbeitsweg aus seinem Wohnort wird er täglich pendeln, er fahre zum Glück gerne Auto, so der Polizeidirektor.

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