Ausbildung Elektro-Handwerk bietet viele Perspektiven

Düsseldorf · 109 ehemalige Lehrlinge erhielten bei einer Feier in der Rheinterrasse ihre Gesellenbriefe. Es gab ein großes Festprogramm, vor allem aber optimistische Zukunftsausblicke für die Branche.

 Kai Hofmann (Obermeister der Elektro-Innung) und seine Stellvertreter Meike Herrmann und Branco Gemmer auf der Bühne

Kai Hofmann (Obermeister der Elektro-Innung) und seine Stellvertreter Meike Herrmann und Branco Gemmer auf der Bühne

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die 109 ehemaligen Lehrlinge des Elektronikerhandwerks waren froh, dass ihre Lehrzeit inklusive Übergabe des Gesellenbriefes nicht nach jahrhundertealter Tradition durchgeführt wurde. Ansonsten hätten sie von ihrem Lehrherrn eine „Abschiedsohrfeige“ erhalten und den Zunftmitgliedern ein Mahl bezahlen müssen.

Bei der Lehrlingslossprechung im Rahmen der Elektro-Innungsfeier 2019 hingegen gab es keine körperlichen Züchtigungen, sondern ein knackiges, von Heinz Görgens zusammengestelltes Festprogramm inklusive Akrobatik, Äquilibristik, Rhönrad und der Playback-Band „R=U:I“, bestehend aus den Lehrmeistern der Innungsbetriebe. „Wir belassen es dabei, dass der Innungsobermeister den Gesellenbrief per Handschlag überreicht. Diesmal haben die neuen Gesellen auch noch einen alkoholfreien Cocktail obendrauf bekommen“, erläutert Görgens.

Erstmalig begrüßte der neue Innungsobermeister Kai Hofmann die insgesamt 540 Gäste in der Rheinterrasse. „Wir brauchen euch im Elektrohandwerk. Es bringt nichts, wenn ihr die Ausbildung macht und Facility Manager oder Hausmeister werdet“, sagte Hofmann mit Blick auf die neuen Gesellen. „Ohne Elektro geht gar nichts mehr, wenn man nur an die Entwicklung Richtung Smart Home denkt. Ihr habt im Handwerk eine Zukunft, ohne euch funktioniert der Betrieb nicht.“ Noch sind die meisten Häuser „dumm“: „Es gibt in Deutschland 30 Millionen Gebäude, von denen 75 Prozent älter als 45 Jahre sind. Diesen Häusern wird in den nächsten 20 Jahren auch ein elektrotechnisch intelligentes Nervensystem verpasst. „Die Konjunkturaussichten für das Elektrohandwerk sind klasse“, meinte Festredner Dirk Giersiepen.

Und auch der Düsseldorfer CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek malte ein rosiges Zukunftsbild. „Das Potential für die Entwicklung der künstlichen Intelligenz wird für Deutschland auf 35 Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre geschätzt. Und bisher sind nur 15 Prozent aller kleinen Betriebe in Deutschland bei der Digitalisierung dabei. Das Elektrohandwerk ist zukunftssicher“, so Jarzombek.

Den neuen Gesellen Fjodor Göttmann, Samuel Klaus und Mike Schönenberg werden in ihren erlernten Berufen gute Karrierechancen prognostiziert, waren sie doch die Besten in der Gesellenprüfung für Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik (Göttmann), Elektroniker für Informations- und Telekommunikationstechnik (Klaus) und Elektroniker für Maschinen- und Antriebstechnik.

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