Hochschulen sind gefragt Düsseldorf - Liebling der Studenten

Düsseldorf · Nie gab es mehr Studenten und mehr Hochschulen in der Stadt - eine neue Serie beleuchtet die Stärken, Schwächen und Herausforderungen der wachsenden Hochschulstadt.

Hochschulen sind gefragt: Düsseldorf - Liebling der Studenten
Foto: Bretz/Endermann/Weber

Bei einer Online-Datingbörse würde sich Düsseldorf vor Kontaktanfragen nicht retten können. Ein Studium an Hochschulen wie der Heinrich-Heine-Universität, die mit 33.600 Studenten ein Rekordhoch erreicht hat, ist begehrt wie nie. Erstmals zählen die Hochschulen mehr als 50.000 Studenten, auch die Zahl der Hochschulen ist mit fast 20 auf Rekordniveau: Denn fast unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit hat sich in den vergangenen Jahren ein dichtes Netz an privaten Anbietern entwickelt. Gegen Studiengebühren kann man sich bei ihnen zum Beispiel in Nischen-Fächern wie Mode- oder Game-Design ausbilden lassen, in einigen Fällen sogar berufsbegleitend.

Doch die wachsende Hochschulstadt bringt Probleme mit sich. Nicht immer können die Hochschulen und die Stadt die Hoffnungen und Erwartungen der Studenten erfüllen. Nach nur einem BWL-Semester an der Uni Düsseldorf hat Jakob Tietmann sein Studium abgebrochen. Überfüllte Hörsäle und Seminare, kaum Kontakt zu den Dozenten und Professoren, die mit der Wirtschaft meist nicht vernetzt seien: Das habe ihn abgeschreckt, sagt der 21-Jährige. Inzwischen studiert Tietmann "Internationales Business Management" an der privaten EBC-Hochschule in Flingern, wo er in kleinen Gruppen von Dozenten aus der Wirtschaft unterrichtet wird und auch von deren Netzwerken profitiere. Die Studiengebühren (rund 700 Euro pro Monat) hätten ihn anfangs abgeschreckt, doch seine Familie unterstütze ihn und auch Bafög oder Stipendien könnten für das Studium bezogen werden. Andere Studenten bemängeln wiederum zu hohe Mietpreise und die mangelnde Zusammenarbeit unter den Hochschulen, die zum Beispiel einen Zugriff auf alle Bibliotheken erschwere.

In einer neuen Serie beleuchtet unsere Redaktion Stärken, Schwächen und Herausforderungen der Hochschulstadt Düsseldorf. Wir lassen Studenten, Hochschulrektoren, Bildungs- und Wirtschaftsexperten, Wissenschaftler und einen Zukunftsforscher zu Worte kommen. In der nächsten Folge werden ein Studentenvertreter der Heinrich-Heine-Universität, der IHK-Hauptgeschäftsführer und die Präsidentin der Hochschule Düsseldorf (ehemals Fachhochschule) unter anderem die Frage beantworten, was an den Hochschulen am dringendsten verändert werden sollte und ob diese enger mit der Wirtschaft zusammenarbeiten sollten.

In einer großen Übersicht wird erstmals jede Hochschule in der Landeshauptstadt vorgestellt: So einen Überblick mit Angaben wünschen sich viele Studieninteressierte bereits seit langem. Selbst auf der Webseite der Stadt gibt es bislang keine Übersicht, was Cemil Cayli (25), der an der FOM-Hochschule berufsbegleitend studiert, sehr bedauert: Denn das habe ihm die Suche nach einer geeigneten Ausbildungsstätte sehr erschwert.

Weitere Schwerpunkte der Serie: Es wird aufgezeigt, wie die Stadt und das Studentenwerk Düsseldorf mehr bezahlbare Wohnungen für Studenten schaffen wollen, wie es sich heute im Gegensatz zu früher als Student in Düsseldorf lebt und wie sich eigentlich die Landeshauptstadt im Vergleich mit anderen Hochschulstädten schlägt. Unsere Redaktion wird sich einem "Vorlesungs-Hopping" unterziehen und nicht nur ernst gemeinte Vorschläge machen, was gerade in Düsseldorf noch auf den Studienplan gehört. In einem Quiz geht es unter anderem um die Frage, was Schauspielerin Heike Makatsch und ein britischer Royal mit der Uni Düsseldorf zu tun haben. Herausragende Düsseldorfer Wissenschaftler und Forscher werden in einer "Hall of Fame" gewürdigt, und ein Forscher wird für unsere Redaktion einen Blick in die Zukunft des Lernens, Lehrens und Forschens werfen.

Hier finden Sie weitere Informationen zu Hochschulen in NRW.

(semi)
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