Installation in Düsseldorf Landtag leuchtet zum Gedenken an Holocaust-Opfer

Düsseldorf · Am Landtag in Düsseldorf erinnert Ende Januar eine Licht-Installation an die Opfer des Nationalsozialismus. Diese basiert auf der Initiative „every name counts“ und wurde von Klaus Gendrung produziert.

 Bei „every name counts“ können Freiwillige aus aller Welt Karteikarten wie diese digitalisieren – und so einen virtuellen Erinnerungsraum schaffen.

Bei „every name counts“ können Freiwillige aus aller Welt Karteikarten wie diese digitalisieren – und so einen virtuellen Erinnerungsraum schaffen.

Foto: Arolsen Archiv

Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags am 27. Januar wird der Landtag in Düsseldorf illuminiert. Auf der LED-Wand des Gebäudes werden vom 25. Januar bis zum 3. Februar Namen von Holocaust-Opfern projiziert. Dafür haben die Stadt, der Landtag und die Stiftung Dus-Illuminated mit der Initiative „every name counts“ des Arolsen Archivs kooperiert („Jeder Name zählt“). Produziert wurde die Installation von Lichtkünstler Klaus Gendrung, der unter anderem den Rheinkomet entworfen hat.

Das Arolsen Archiv ist das weltweit größte Archiv zu Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Dokumente, wie etwa Karteikarten aus Konzentrations- und Vernichtungslagern, werden nach und nach digitalisiert. Rund 30.000 Dokumente sind schon online einsehbar, im Rahmen der Initiative „every name counts“ können sich daran Freiwillige aus aller Welt beteiligen. So soll den Verfolgten ein Name gegeben und ein digitales Denkmal errichtet werden.

Wie die Stiftung Dus-Illuminated mitteilte, hat Gendrung für das Projekt in Lizenz des Archivs ein Video gestaltet, in dem deutlich werden soll, dass hinter jedem Namen ein Mensch steckt. An diese sollten sich auch zukünftige Generationen erinnern, heißt es. Zudem wolle man ein Zeichen gegen Diskriminierung und Antisemitismus setzen. Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz befreit, seit 1996 wird an diesem Tag in Deutschland und seit 2005 weltweit an die Opfer des Holocaust erinnert.

„In Zeiten, in denen Rassismus und Antisemitismus offen zutage treten, ist es uns ein besonderes Anliegen, dagegen aufzustehen und an die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte zu erinnern“, sagt Landtagspräsident André Kuper (CDU). Man dürfe das Erinnern und Mahnen nicht vergessen – besonders angesichts der Tatsache, dass „aktuell Menschen geschichtsvergessen unerträgliche Parallelen zwischen Corona-Maßnahmen und Nationalsozialismus ziehen“.

Die Installation wird am 25. Januar um 17 Uhr im Beisein von Kuper, Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU), Künstler Klaus Gendrung sowie Dagmar Schäfer-Gehrau und Edmund Spohr von der Stiftung Dus-Illuminated eröffnet. Danach ist sie bis zum 3. Februar täglich zwischen 16 und 20 Uhr zu sehen. Zudem werden zur gleichen Zeit die Friedensglocken der Kirche St. Gertrud in Düsseldorf-Eller läuten, um an 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland zu erinnern.

(kess)
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