Designer verliert Arbeitsmappe in Düsseldorf Kunstdiebstahl an Bahnhofs-Wurstbude

Düsseldorf · Ein recht ungewöhnlicher Ort für einen Kunstdiebstahl: Dem Designer Bruno Toussaint wurde nach einem Messebesuch eine Mappe mit Arbeiten gestohlen - an der Wurstbude vor dem Düsseldorfer Hauptbahnhof.

Eines der gestohlenen Werke von Designer Bruno Toussaint. Es befand sich in einer schwarzen Mappe.  Foto: Toussaint

Eines der gestohlenen Werke von Designer Bruno Toussaint. Es befand sich in einer schwarzen Mappe. Foto: Toussaint

Foto: Toussaint

Wenn Kunstwerke gestohlen werden, dann verschwinden sie meist aus Museen oder Archiven. In Düsseldorf aber hat sich nun ein mutmaßlicher Kunstdiebstahl an einer Wurstbude am Hauptbahnhof abgespielt. Am Donnerstag wurde dem Berliner Künstler und Designer Bruno Toussaint dort eine Mappe mit Arbeiten gestohlen, wie er selbst berichtet – und nun auf die Ehrlichkeit des Diebs hofft.

Bruno Toussaint war am Donnerstag in Düsseldorf auf der Glasstec-Messe zu Besuch, um seine Werke – hauptsächlich Glasdesigns – vorzustellen. Vor der Rückreise nach Berlin, wo der 68-Jährige lebt, machte er gegen 16.30 Uhr noch einen Halt an der Wurstbude vor dem Hauptbahnhof, wie er erzählt.

Eine schwarze DIN-A3-Mappe voller Lackdisplays und farbigen Spiegeln mit Silbergrafik habe er abgestellt, um eine Currywurst zu essen. Plötzlich sei die Mappe mit seinem „Lebenswerk“, wie Toussaint sagt, weg gewesen. Der Designer geht von einem Diebstahl aus. Noch vor Ort habe er sich an die Polizei gewandt und schließlich eine Anzeige gegen Unbekannt aufgegeben.

Eigentlich aber hofft der 68-Jährige auf einen ehrlichen „Finder“. Dass die Mappe verschwunden ist, sei weniger ein finanzieller, sondern vielmehr ein ideeller Verlust, sagt Toussaint selbst. Der Wahl-Berliner war einst als Farbentwickler und Glasdesigner tätig, stellte Glasfarben für Künstler her und entwickelte daraus selbst Glasdesigns auf Basis von Foto-Farbspiegeln.

Zudem hat er eine Zeit lang das Kunsthaus Rhenania im Kölner Rheinauhafen geleitet und war etwa an einer Ausstellung im Museum für Ostasiatische Kunst in Köln beteiligt. In der Mappe, sagt Toussaint, befindet sich sein Lebenswerk. Sollte jemand die Werke im Fundbüro des Ordnungsamts (Erkrather Straße 1-3) abgeben, möchte er dies mit einem Finderlohn honorieren. Das werde lukrativer sein, als die Werke einzeln zu verkaufen, so Toussaint.

Falls jemand den Diebstahl beobachtet haben sollte, nimmt die Polizei Hinweise entgegen unter der Telefonnummer 0211 8700.

(veke)
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